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HORST DORNBUSCH AUS DEN USA
BRAUINDUSTRIE
Deutsches Bier begeistert
beim Gala-Oktoberfest der
deutschen Botschaft in Washington

Im High-Power Diplomatentleben einer wichtigen politischen Metrople wie der amerikanischen Haupt- stadt Washington gehören „Black-Tie“ Gala-Parties bräu Kellerbier, Miltenberger Helles Hefe- im „Dinner Jacket“ (Smoking) mit Prunk und Protokoll Weizen der Brauerei Faust, sowie verschiedene fast zum Alltag, denn wenn Botschaften einladen, alkoholische und alkoholfreie Biobiere der Brauerei repräsentieren sie mehr als nur sich selbst. Eine Bot- Lammsbräu; und für fünf Stunden lief das kühle schaft ist eben mehr als nur eine politische Vertretung.
Nass auf sechs Bierstationen ununterbrochen aus Sie ist auch das Aushängeschild der Nation, die „gute Flaschen und Fässern. Und die Klänge einer urigen Stube“ der Heimatgesellschaft im Ausland. Und dafür Bayern-Band sorgten für Tanz, Stimmung und wird auf keinen Fall geknausert. Selten fehlt es daher Ambiente. Aus gegebenem Anlass waren daher, bei gesellschaftlichen Diplomenten-Events an solchen so stand es auf der Einladung, neben der formellen Kleinigkeiten wie köstlichen Speisen, gediegenen Couture auch Trachtenausstattungen erlaubt.
Weinen und ausgesuchten Spirituosen – in scheinbargrenzenloser Vielfalt.
Im Dienste internationaler Freundschaft
Biereleganz auf dem Diplomatenparkett
Die „German Originality-Oktoberfest Gala“ 2008 wardie sechste Veranstaltung einer von der Botschaft Aber am 17. Oktober 2008 beim „German Originality geleiteten Event-Serie unter dem Titel „Berlin-DC Oktoberfest“ der an Washingtons prachtvoller Reser- Capital Connexion“. Es ist das Ziel der Serie, be- voir Road gelegenen Embassy of the Federal Republic sonders junge Deutsche und Amerikaner zusammen- of Germany, war der Schwerpunkt ein ganz anderer: zuführen, ihnen die Errungenschaften des modernen Zwar gab es ein echt deutsches Buffet sowie deut- Deutschlands näher zu bringen und letzlich die 400 schen Wein und deutschen Sekt, aber der kulinarische Jahre alte Geschichte der deutschen Einwanderung Star des Abends war deutsches Bier – ein Getränk in die Vereinigten Staaten zu feiern. Wie der Deputy also, das im Bewusstsein der Amerikaner eigentlich Director des German Information Centers, Dr. Schulze mehr zu den Feierlichkeiten des Volkes, statt den Zumkley, in seiner Begrüssungsansprache betonte, ist „Deutschland ein Land, das mit Stolz seine Tradi- Auf dem Biermenü des Abends stand eine vielfältige tionen wie das Oktoberfest feiert. Gleichzeitig ist es Auswahl des edlen deutschen Gersten- und Weizen- aber auch ein Land des technologischen Fortschritts, saftes: Es gab Warsteiner Oktoberfest, Tucher Hefe- und das nicht nur auf dem Gebiet der Brautechnik.“ Gastgeber Dr. Georg Schulze Zumkley (dritter von links) ehrt die Sponsoren und Mitgestalter des „German OriginalityOktoberfest“. V.li.: Austin Wilson, Herausgeber, DRAFT-Magazine; John P. Ragan, Aufsichtsratmitglied bei DRAFT-Magazine; Dr. Schulze Zumkley; Florina Beba, Manager für Projekte und Kommunikation der CMA Nordamerika; Einerlei die nationale Herkunft … Beim German Originality Matt Nesbitt, Direktor bei Halcyon Jets; Gregory Bland, Oktoberfest 2008 der deutschen Botschaft in Washington Geschäftsführer, Things to Do DC; und der Verfasser war jeder ein „Bavarian“. (Fotos: Botschaft der Bundesrepublik 18 · BRAUINDUSTRIE 1/2009
Schincariol mit Online-Management
„Polizeiaktion Gerstensaft“, Steuerhinterziehung, Verhaftung von Führungskräften, Mordkomplotte. All das gehörte einmal zur Geschichte von Brasiliens zweitgrößtem Braukonzern Schincariol. Doch an einem Mittwochmorgen im Herbst letzten Jahres um 7 Uhr begrub das Unternehmen diese Etappe endgültig durch eine völlig neue Arbeitsorganisation. adamerikanische Niederlassungder CMA (mit Sitz im Washington- Seither werden alle Transaktionen vom Einkauf bis zum Vertrieb, über die Lagerhaltung und den Verfolg des Transport- wegs von Gebinden, ja sogar der E-Mail-Austausch und Handy-Gespräche von Mitarbeitern vom Online-Programm „Renova“ erfasst, das Schincariol zu 100 Prozent einheitlich verwaltet und transparent macht. „Vorher pflegte jede Abteilung ihr eigenes Computer-Programm und arbeitete mit eigenen Methoden. Nichts war bei uns integriert“, erläutert Alvaro Mello, Leiter der Informationstechnologie bei Schincariol. „Jetzt greift eins ins andere und alles ist einheitlich verfasst.“ Deshalb handle es sich bei „Renova“ um einen strategischen Meilenstein, versichert Mello: „Dank dieses Systems können wir künftig alle Geschäfts- vorgänge nach genormten Mustern bearbeiten.“ ansässig, half mit den Speisen.
Die USA-lizensierten Bierimporteure „Renova“ umfasst Informationen, die bis 1939, dem Gründungsjahr der Firma, zurückreichen. Ferner sämtliche Herstellprozesse in den 14 Braustätten des Unternehmens und den Produktionsweg von jährlich 40 Mio. hl Bier und anderen Getränken, dazu Personal- und Geschäftsdaten von 10700 Mitarbeitern, 255 Distributoren und 700000 Ver- Von 2007 bis Ende 2008 investierte Schincariol umgerechnet 400 Mio. Euro in die Modernisierung des Unternehmens, ins- besondere auch für den Erwerb von Gebäuden und Anlagen. „Mehr als die Hälfte dieser Summe wenden wir allein für die Professionalisierung des Managements auf, was erst möglich wurde, seit wir im Rahmen von ‚Renova‘ arbeiten“, betont Das „neue geistige Modell“ des Unternehmens gehe dabei Ausklang
auf einen Entscheid der jungen Generation bei Schincariolzurück, erklärt der Organisationschef: Adriano, Alexandre, José Augusto und Gilberto Schincariol jr. – die vier Familien- mitglieder im Verwaltungsrat des Konzerns im Alter zwischen verschwindet zuletzt mit Gesange.“Mitternacht war ursprünglich als Vor zwei Jahren leiteten sie mit der Berufung von Fernando Terni, dem früheren CEO bei Nokia do Brasil, zum Vorsitzenden die Wende im Unternehmen ein. Wie es in der Branche heißt, boten sie Terni ein Gehalt von umgerechnet 120 000 Euro monatlich plus Erfolgsprämie sowie die Option an, bei einem eventuellen Verkauf des Unternehmens Anteile zu erwerben. Branchenkenner bezweifeln allerdings oft, ob sich der hohe Aufwand für all’ diese Maßnahmen je auszahlen werde, da Schincariol keine Aussicht habe, die Ambev-Gruppe mit mehr als 50 Prozent Biermarktanteil zu überrunden. Doch eine generalüberholte Firma wird zumindest als Übernahmeobjekt täglich attraktiver. SAB Miller, drittgrößte Braugruppe der Welt, gilt in diesem Zusammenhang als denkbarer Interessent. Das Management von Schincariolbestreitet jedoch, dass bereits Verkaufsgespräche statt-fanden. (rm) Horst Dornbusch ist Präsident von Cerevisia Communications, einer PR- und Consulting-Firma im internationalen Brauwesen. Kontakt: www.cerevisiacommunications.com BRAUINDUSTRIE 1/2009 · 19

Source: http://fz2.fzarchiv.de/pdf/Getraenke-Fachzeitschriften/Brauindustrie/2009/01_09/BI_01-09_18-19_Horst_Dornbusch_aus_den_USA.pdf

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