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Wenn das prämenstruelle Syndromzur Last wird Depressive Verstimmung, Angst, Reizbarkeit und somatische Beschwerden kennzeichnen die prämenstruelle dysphorische Störung Die meisten Frauen im gebärfähigen Alter leiden in Die Symptome können nur wenige Tage oder bis zu zwei Wo- chen anhalten, schreiben Kimberley Ann Yonkers und Kollegen den Tagen vor der Menstruation an körperlichen Be- in «The Lancet». Ungefähr zwei Tage vor dem Einsetzen der Regelblutung sind die Beschwerden am stärksten ausgeprägt. Per schwerden wie Berührungsempfindlichkeit der Brüste definitionem muss vor der nächsten Ovulation ein symptom- freies Intervall vorliegen. Im Allgemeinen klagen die betroffe- und Blähungen oder an psychischen Symptomen.
nen Frauen in jedem Zyklus über die gleichen Sym ptome.
Meist sind die Beschwerden mild. Frauen mit starker Ätiologie und Pathophysiologie
Beeinträchtigung durch ein prämenstruelles Syndrom Dass zwischen dem Auftreten der Symptome und dem Mens- truationszyklus ein eindeutiger Zusammenhang besteht, deu- benötigen eine medikamentöse Therapie.
tet darauf hin, dass Sexualhormone in der Pathophysiologie des PMS eine Rolle spielen. Dafür spricht auch, dass in anovu- latorischen Zyklen, nach Ovarektomie oder unter der Behand- lung mit Ovulationshemmern keine PMS-Symptome auftreten.
Doch scheint das PMS nicht durch abnorme Konzentrationen In der prämenstruellen Phase des Menstruationszyklus neh- an Sexualhormonen hervorgerufen zu werden, vielmehr wer- men fast alle Frauen ein oder mehrere emotionale oder kör- den die Beschwerden durch fluktuierende Hormonspiegel perliche Symptome bei sich wahr. Bei ungefähr 5 bis 8 Prozent getriggert. Der Unterschied zwischen Patientinnen und Kon- sind die Symptome des prämenstruellen Syndroms (PMS) so trollpersonen besteht lediglich darin, dass Patientinnen auf ausgeprägt, dass sie die Alltagsaktivitäten einschränken und diese Hormonfluktuationen empfindlicher reagieren.
zu psychosozialen Auswirkungen führen. Bei klinisch signifi- Da psychische Symptome zu den typischen PMS-Beschwerden kanten PMS-Formen spricht man auch von «prämenstrueller zählen, ist anzunehmen, dass sich beim PMS Veränderungen dysphorischer Störung» (premenstrual dysphoric disorder, im Gehirn abspielen. Tatsächlich passieren Sexualhormone die PMDD). Bei PMDD werden folgende Veränderungen beobachtet: Blut-Hirn-Schranke, und viele Hirnregionen, die für die Regu- lation von Emotionen und Verhalten zuständig sind, weisen zahlreiche Rezeptoren für Sexualhormone auf. Eine wichtige Rolle für die Regulation von Emotionen und Verhalten spielt 5. geringeres Interesse an üblichen Aktivitäten 8. deutliche Veränderungen des Appetits, übermässiges ■ Etwa 5 bis 8 Prozent der Frauen im reproduktiven Alter leiden an Essen, Heisshunger auf bestimmte Lebensmittel einem schweren prämenstruellen Syndrom (PMS).
■ Zur Behandlung eignen sich Medikamente, welche die Ovulation 11. andere körperliche Symptome wie Spannungsgefühl in unterdrücken (GnRH-Analoga, Östrogene und einige neue orale ■ Da beim PMS eine Störung des Serotoninstoffwechsels vorliegt, Von den Symptomen 1 bis 4 muss mindestens eines vorliegen.
sind auch Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SRI) wirksam und Typischerweise führen die PMDD-Symptome zu Schwierigkei- werden von manchen Autoren als Mittel erster Wahl eingesetzt.
ten am Arbeitsplatz, in der Schule, bei sozialen Aktivitäten W E N N D A S P R Ä M E N S T R U E L L E P R O B L E M Z U R L A S T W I R D auch der Neurotransmitter Serotonin. Aus Tierversuchen ist einzusetzen, also von der Mitte des Zyklus bis zum Einsetzen bekannt, dass ein Serotoninentzug Verhaltensaspekte fördert, der Menstruation. Selbstverständlich können PMS-Patientin- die von Sexualsteroiden abhängen, beispielsweise Aggressivi- nen auch kontinuierlich mit SRI behandelt werden. SRI sind in tät und sexuelle Aktivität. Dies weist darauf hin, dass es zu den den Vereinigten Staaten, Kanada und Australien zur Behand- physiologischen Aufgaben von Serotonin gehört, Verhaltens- lung der PMDD zugelassen, nicht jedoch in Europa.
weisen zu modulieren beziehungsweise zu dämpfen, die durch Hormonelle Interventionen: Da Sexualhormone prämenstru- Sexualsteroide gefördert werden. Dadurch scheint es plausibel, elle Symptome triggern, liegt es nahe, das PMS hormonell zu dass Serotonin in der Pathophysiologie des PMS eine Rolle behandeln. Doch geht es nicht darum, eine hormonelle Ano- malie zu korrigieren, vielmehr müssen die normalen zykli- Ob somatische prämenstruelle Beschwerden wie Berührungs- schen Vorgänge der Hypothalamus-Hyphophysen-Ovar-Achse empfindlichkeit der Brüste, Blähungen sowie Muskel- und Ge- unterbrochen werden, welche die Symptome triggern. Das lenkschmerzen auf Veränderungen in hormonempfindlichen kann durch einen lang wirksamen GnRH-Agonisten erreicht peripheren Geweben oder auf eine verminderte Toleranz ge- werden. Diese Substanzen sind zwar sehr effektiv, doch führen genüber körperlichen Beschwerden bei PMS-bedingter Dys- sie zu einer «medikamentösen Menopause», die mit Wechsel- phorie zurückzuführen sind, ist nicht geklärt.
jahrsbeschwerden einhergeht und bei Dauertherapie zu Osteo- porose führen kann. Schuld an diesen Symptomen ist der Diagnostik
Östrogenmangel, der durch einen Östrogenersatz verhindert Es ist wichtig, das PMS/PMDD von anderen Diagnosen abzu- werden kann. Allerdings muss gleichzeitig ein Gestagen ge - grenzen, insbesondere von depressiven und Angststörungen geben werden, um eine östrogeninduzierte Endometrium sowie von prämenstruellen Exazerbationen anderer Erkran- hyperplasie zu verhindern. Eine vielversprechende Alternative kungen. Ob tatsächlich ein (ausgeprägtes) PMS vorliegt, findet besteht darin, einen GnRH-Agonisten mit Tibolon (Livial®) zu man am besten heraus, indem man die Patientin täglich ihre kombinieren, einem synthetischen Östrogen-, Gestagen- und Beschwerden einstufen lässt – und zwar über mindestens einen Zyklus. Sinnvoll ist es, wenn der Hausarzt die Patientin Die Gabe von Östrogen in Dosen, welche die Ovulation unter- bittet, ihre am stärksten ausgeprägten Symptome auszuwäh- drücken, ist eine der einfachsten Möglichkeiten, PMS-Sym len und täglich Buch darüber zu führen, wie ausgeprägt diese ptome wirksam zu beseitigen. Meist wird nicht die orale App- Symptome sind. Alternativ kann auch eine validierte Skala ver- likation empfohlen, sondern ein Östrogenpflaster oder ein sub- wendet werden. Das Verschwinden der Symptome nach der kutanes Implantat. Die erforderliche Dosierung ist meist höher Menstruation bestätigt die Diagnose PMS.
als bei der Hormonersatztherapie, aber niedriger als bei oralen Kontrazeptiva. Bei Hormonpflastern können 100, 150 oder Behandlung
200 µg erforderlich sein. Um eine Endometriumhyperplasie zu Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SRI): Die Wirksamkeit vermeiden, benötigen Patientinnen, die keine Hysterektomie von SRI bei PMS/PMDD ist durch zahlreiche klinische Studien belegt. Die Ansprechraten lagen unter aktiver Behandlung bei Viele Ärzte setzen zur Behandlung des PMS orale Kontrazep- 60 bis 90 Prozent, unter Plazebo dagegen bei 30 bis 40 Prozent.
tiva ein, aber hierzu gibt es nur wenige plazebokontrollierte Folgende SRI haben sich als effektiv erwiesen: Studien, und die meisten fielen negativ aus. Frauen, die orale ■ das serotonerge trizyklische Antidepressivum Clomipra- Kontrazeptiva einnehmen, können während der siebentägigen hormonfreien Phase mehr Symptome aufweisen. Deshalb ■ die selektiven SRI (SSRI) Citalopram (Seropram® oder Ge- kann es günstig sein, orale Kontrazeptiva zu verordnen, die nerika), Escitalopram (Cipralex®), Fluoxetin (Fluctine® nur wenige hormonfreie Tage erforderlich machen. So belegen oder Generika), Paroxetin (Deroxat® oder Generika) und Studien, dass ein neues orales Kontrazeptivum, bei dem nur vier (statt sieben) hormonfreie Tage vorgesehen sind, wirksam ■ sowie der Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahme- ist. Die therapeutische Wirkung dieses Medikaments beruht möglicherweise zum Teil auf seiner Gestagenkomponente, dem Drospirenon (Yaz®), das Antialdosteron- und Antiandro- SRI bessern sowohl psychische als auch somatische Be- schwerden, sie bessern Lebensqualität und soziale Funktio- nen. Viele Autoren sind der Ansicht, dass SRI bei PMS-Patien- K.A. Yonkers (Departments of Psychiatry, Epidemiology and Public Health and Obstetrics andGynecology and Reproductive Science, Yale School of Medicine) et al.: Premenstrual syndrome.
tinnen mit schweren psychischen Symptomen als Mittel erster Die Wirkung von SRI beim PMS scheint nicht nur auf anti - Interessenkonflikte: Die Autoren geben Verbindungen zu verschiedenen Pharmafirmen an, für die sie beratend tätig sind bzw. von denen sie Forschungsstipendien oder Referentenhonorare depressiven Effekten zu beruhen. Dafür spricht auch, dass die Wirkung von SRI bei PMS rasch eintritt, während der anti - depressive Effekt verzögert einsetzt. Aufgrund des raschen Andrea Wülker
Wirkungseintritts ist es möglich, SRI bei PMS intermittierend

Source: http://www.firstlove.ch/pdf/2009_ArsMedici_PraemenstruellesSyndrom.pdf

6.the sleep neuropharmacology

Chapter: 6 The Sleep Neuro-pharmacology Deepak Shrivastava, MD The basic mechanisms that control sleep regulation have led to considerable improvement in our knowledge of sleep disorders. It is now well accepted that transitions between sleep and wakefulness are regulated by complex neurobiologic mechanisms, which can be delineated as oscillations between two opponent processes, one p

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