Informationen für Ärzte und Apotheker zur rationalen Infektionstherapie
Es wurden kontrollierte Studien in die Ana-
lyse einbezogen, in denen die Wirksamkeit
chronischen Ulzera der unteren Extremität
in Abwesenheit von klinischen Infektions-
liches therapeutisches Problem dar. Neben
zeichen keinerlei Vorteil im Vergleich zur
Nach Literaturrecherche wurden 30 Studien,
die diesen und weiteren Qualitätsanforde-
bei der Behandlung derartiger Wunden imAlltag. Da eine solche Therapie aber üb-licherweise deutlich länger und nicht seltenauch wiederholt durchgeführt wird, tretenunerwünschte Wirkungen öfter und auchausgeprägter auf, als bei der deutlich kürze-
ren Behandlungsdauer akuter Infektionen. Chronische Wunden sind im allgemeinen
schlecht vaskulär versorgt und häufig finden
– Antimikobielle Therapie chronischer Wunden
sich Nekrosen. Solche Umstände sind un-günstig für eine systemische antiinfektive
wendung der Vorzug gegeben wird. Wie wirjedoch bereits vor 20 Jahren schrieben
Antibiotikatherapie im ärztlichen Alltag (38)
(ZCT 1981; 2:9-10), ist eine lokale Anti-
biotikatherapie aus verschiedener Hinsichtproblematisch: Die Wirksamkeit der Sub-
stanzen ist selten gut dokumentiert; weiter-
hin besteht die erhebliche Gefahr einer Re-
sistenzentwicklung mit Parallelresistenzen
zu systemisch eingesetzten Substanzen (z. B. Neomycin [BYKOMYCIN u. a.] und andere
lokaler Unverträglichkeitsreaktionen bis hin
zu einer immunologischen Sensibilisierung
(„Immunorgan Haut“). So ist davon aus-
zugehen, dass Patienten, die unter einerStauungsdermatitis mit oder ohne Ulkus
Andererseits besteht durchaus eine erheb-
– Hepatotoxizität unter Antituberkulotika
lung chronischer Wunden angeht. Im Jahr1977 war im „British Medical Journal“
– Cotrimoxazol mit anderen Medikamenten
gedeihen, jedoch der Beweis aussteht, dass
ihre Beseitigung die Heilung beschleunigen
– Konsequenzen einer antiretroviralen Therapie-Beendigung
würde.1 Daher wurden nun die derzeitzu diesem Thema publizierten Studien
In einer Studie mit insgesamt rund 70 Pa-
dieser Untersuchung fand sich kein stati-
tienten mit oberflächlichen Druckläsionen
stisch signifikanter Nutzen der Antibiotika-
zeigte sich ein gewisser Vorteil von Oxy-
klinischer Besserung. In einer etwa gleich
großen Studie mit ausgeprägteren Läsionen
Die Wirksamkeit von Silber-haltigen Prä-
paraten wurde in drei Studien untersucht.
keinen signifikanten Vorteil gegenüber der
imprägniertem Verbandsmaterial behandelt.
antibiotische Therapie von Fußulzera bei
ein tendenzieller Vorteil für die Silber-
30 Patienten mit Silbersulfadiazin (FLAM-
führte jedoch genausowenig zu einem kli-
Patienten verglichen. In der einen Studie
(in dieser Indikation in Deutschland nicht
signifikanter Vorteil für die Verumgruppegefunden, in der anderen Studie, die sich
Antibakterielle Therapie bei Pilonidalsinus
über 12 Wochen erstreckte, jedoch nicht.
Zwei Studien ergaben einen gewissen Vor-teil einer systemischen Therapie mit Metro-
DMSO – oder Allopurinol (für diese Indi-
kation in Deutschland nicht zugelassen) –
einer chirurgischen Exzision bei Pilonidal-
Studie topisch bei jeweils etwa 50 Patienten
sinus. Beide Studien hatten jedoch durch-
Zahl von Plazebokontrollen verglichen.
daher zurückhaltend interpretiert werden.
Beide wirkstoffhaltigen Behandlungen gin-
gen mit einem signifikant besseren Verlauf
tionspräparates ist die Vereinfachung der
antiretroviralen Therapie: Mit der Einnah-
me von jeweils einer Tablette morgens und
besonders für Patienten mit Compliance –
Therapie zu richten. So ist bei Behandlung
Problemen eine erhebliche Erleichterung.1
von Wundflächen – in Abhängigkeit von
ten über 24 Wochen ergab, ist diese Kombi-
1998;18:42-43) plus Abacavir ebenbürtig.2
Einen Nachteil stellen die bekannten uner-
wünschten Wirkungen von Abacavir, insbe-
sprüchlich. Lokale Unverträglichkeitsreak-
sondere das potentiell tödliche Überemp-
findlichkeitssyndrom, dar. Daher sollte die
lichen Anteil der Patienten zum Therapie-
statt dessen eine „enzymatische“ Wirk-
werden, dass häufig die zur topischen Be-
In zwei relativ großen Studien mit jeweils
systemischen Therapie geeignet sind.
Detaillierte Informationen zu den Einzel-
Das Aminoglykosid Framycetin ist z. B.
substanzen finden Sie auf der Internetseite
zur systemischen Therapie geeignet ist.
Deutschland nicht im Handel) untersucht.
http://www.glaxowellcome.com/pi/trizivir.pdf
war kein signifikanter Unterschied in der
8th Conference on Retroviruses and Opportunistic
Antibiotikatherapie im ärztlichen Alltag (38)
Kasuistik: Eine 23 Jahre alte Patientin erscheint in der Praxis und klagt über seit vier
Tagen bestehende Schmerzen beim Urinlassen, verbunden mit häufigem Harndrang
und Nachträufeln. Vorangegangen war ein 14tägiger Badeurlaub mit ihrem Freund.
Fieber habe sie nicht beobachtet, Appetit und Stuhlgang seien unauffällig gewesen.
der chronischen Hepatitis C, jedoch spre-
Die körperliche Untersuchung ergibt einen völlig normalen physikalischen Befund,
chen weniger als 20 % der Patienten auf eine
die Körpertemperatur ist normal, die Herzfrequenz liegt um 70/ Min. und der Blut-
derartige Therapie an. In Kombination mit
druck bei 120/75 mmHg. Auch eine Klopfempfindlichkeit oder ein Druckschmerz im
Ribavirin (in dieser Indikation in Deutsch-
Bereich der Nierenlager lassen sich nicht nachweisen.
land nicht zugelassen) steigt die Zahlder virologisch erfolgreich behandelten
Diagnose: Die Anamnese mit dem zweiwöchigen Urlaub (vermehrter Geschlechts-
verkehr) und die typischen Symptome deuten auf eine akute Infektion der Harnblase
hin. Die sofort vorgenommene Urinsediment-Untersuchung zeigt eine deutliche
von Interferon ist dessen kurze Plasmahalb-
Leukozyturie ohne Vermehrung der Erythrozyten und auch keine Eiweissausscheidung.
wertzeit. Daher wurde es an Polyaethylen-
Da es sich um die Erstmanifestation eines akuten Harnwegsinfektes handelt, wird zu
glykol gekoppelt [(PEGASYS) Peginterferon
diesem Zeitpunkt auf eine Urinbakteriologie auch aus Kostengründen verzichtet.
Pathogenese: Bei jungen, geschlechtsaktiven Frauen sind akute Harnwegsinfektionen,
zumeist auf dem aszendierenden Infektionsweg, relativ häufig. In über 80 % werden als
lich verlängert wird. Mit den modifizierten
Erreger E. coli nachgewiesen, seltener Proteus mirabilis, Klebsiellen oder Enterokokken
Interferonen lassen sich bei einer einmal
und Staphylococcus saprophyticus. Bei leerer Anamnese bezüglich urogenitaler
Vorerkrankungen oder auch urologischer Manipulationen ist eine weitergehende
In zwei klinischen Studien wurde nun dieWirksamkeit dieses modifizierten Inter-
Therapie: Bei jüngeren Frauen mit einer akuten unkomplizierten Harnwegsinfektion
kann durchaus eine Einmaltherapie ausreichend sein, wobei heute allerdings wieder dieTendenz zu einer Dreitagesbehandlung besteht. Als Substanzen kommen Cotrimoxazol
(HEUSAPRIM u. a.), Trimethoprim (TMP-RATIOPHARM u. a.) oder Chinolone der
von je etwa 260 Patienten entweder einmal
Gruppen I und II, wie zum Beispiel Norfloxacin (BARAZAN), Ofloxacin (TARIVID)
wöchentlich mit 180 µg Peginterferon über
oder Ciprofloxacin (CIPROBAY) in Betracht. Die subjektiven Beschwerden sollten
unter dieser Therapie innerhalb von 48 Stunden verschwinden, andernfalls ist eine
6 Mio Einheiten Interferon für die ersten
weiter-gehende Diagnostik notwendig.
12 Wochen und dann mit 3 Mio Einheitenbis zum Abschluss der 48. Woche subkutanbehandelt. In der Peginterferongruppe be-endeten 220 Patienten die Behandlung und
Fieber, Reizhusten, Halsschmerzen, Muskel-
später zur Beurteilung des virologischen
Erfolges zur Verfügung. In der Interferon-
interferon – Gruppe gegenüber der Inter-
aus. Komplikationen der Influenzainfektion
risikopatienten beobachtet (z. B. in Alters-
„Intention to treat“ Analyse (Patienten,
die nicht beurteilt werden konnten, galten
vaskulären Erkrankungen, Diabetes melli-
häufiger bei den Patienten, die pegyliertes
Interferon erhielten, als bei denen, die das
insgesamt 2751 Patienten 321 (12 %) ausge-
besser als auf konventionelles Interferon
wählt, bei denen Hochrisiko-Erkrankungen
In einer weiteren Studie erhielten jeweils
vorlagen. 154 dieser Patienten erhielten in
Ribavirin ( in Deutschland für diese Indi-
Interferon dreimal wöchentlich, oder aber
kation nicht zugelassen) stehen noch aus.
90 µg bzw. 180 µg pegyliertes Interferon
Patienten betrug 40 Jahre, darunter waren
76 Patienten (24 %) mit einem Lebensalter
über 65 Jahren sowie 48 Kinder (15 %) im
(90 µg Peginterferon), 30 % (180 µg Peg-
47 litten an kardiovaskulären Problemen.
bei 227 (71 %) eine Influenzainfektion vor,
Dosierung erwies sich als statistisch signi-
völkerung und zeichnet sich durch akutes
diagnostischen Verfahren gezeigt wurde.
Carbapeneme. Die Resistenzhäufigkeit ge-
wiesen eine signifikante Verkürzung ihrer
Erreger ganz überwiegend (78 % bzw. 88 %)
auf gegenüber den Patienten unter Placebo.
Kindesalter hat sich Penicillin V (div.
vitäten war um drei Tage kürzer bei den
ter Konjugat-Impfstoff), älteren Patienten
Patienten unter Zanamivir und gesicherter
Influenzainfektion. Eindrucksvoll war die
empfohlen (23-valenter Polysaccharid-Impf-
Möglichkeit zu sein, die Ausbreitung von
antibiotischen Therapie in der Zanamivir-
Behandlungsgruppe gegenüber der Placebo-
MELANDER, E. et al. Pediatr. Infect. Dis. J. 2000; 19:1172-1177
gruppe. Die häufigste Unverträglichkeits-
über häufig verordneten Antibiotika ins-
WHITNEY, C. G. et al. N. Engl. J. Med. 2000; 343:1917-1924
besondere Penicillinen beobachtet. In den
zwölf unterschiedlichen mikrobiologischen
Laboratorien hinsichtlich ihrer Resistenz
analysiert. Als Methode wurde der Agardi-
Die Ausbreitung penicillinresistenter Pneu-
gend ist vor allem die Tatsache, dass die
gegenüber Penicillin G (div. Warenzeichen)
und 25 % intermediär resistent. Hohe Resi-
biotika nicht empfindlich sind. Als Anfang
stenzraten um 40 % fanden sich auch gegen
der neunziger Jahre in einem Bezirk in Süd-
Cefuroxim (ELOBACT u. a.), gegen Cefaclor
schweden die Rate der resistenten Pneumo-
kokken bis auf etwa 10 % angestiegen war,
wurde ein spezielles Projekt initiiert, um
(div. Präparate) mit 37 %, Chloramphenicol
Kindern unter sechs Jahren in Kindertages-
(PARAXIN u. a.) mit 18 %. Auffällig war,
dass Amoxicillin (CLAMOXYL u. a.) miteinem MHK-90-Wert von 2 mg/l nur in
USA erstmals penicillinresistente Pneumo-
kokkenstämme isoliert. Aktuelle Mitteilun-
ergaben sich erstaunliche regionale Unter-
RAN) mit 4,5 % resistenten Stämmen.
gen zeigen, dass diese Erreger sich zuneh-
schiede: während in einigen Städten und
Häufigkeit auch Stämme darunter sind, die
günstigen Bereich. Bei penicillinresistenten
Antibiotika resistent sind. Im Jahre 1998
bei bis zu 19,7 DDD. Auch die Häufigkeit
resistenter Pneumokokken unterschied sich
(Centers for Disease Control) organisierten
Patienten mit invasiven Infektionen durch
strichen nachweisbar waren, lag die Häufig-
keit in anderen Städten (z. B. in Malmö)
bei über 20 % oder sogar bei 50 %. Peni-
sowie Tetrazykline zeigen in Madrid schon
resistent. Es ergaben sich deutliche Unter-
häufigsten verordnete Antibiotikum. In den
des Patienten. So lag die Häufigkeit bei
zen wird daher nicht mehr empfohlen.
gleich zu 21 % bei älteren Patienten. Inner-
OTEO, J. et al. J. Antimicrob. Chemother. 2001; 47: 215-218
1995 bis 1998 nahm der Anteil der Stämme
gern es bestand jedoch keine signifikante
diesen „anderen Antibiotikaklassen“ gehö-
Penicillin V und der Häufigkeit resistenter
Penicillinresistenz nachgewiesen werden.
kein weiterer spezifischer Infektionsort,
klinischer Behandlungserfolg stellte sich
bei 62 der 124 Patienten der Ciprofloxacin-
vorwiegend bei niedergelassenen Ärzten in
Frankfurt, ergab sich eine deutliche Ver-
schlechterung dieser Situation. 4,1 % der
Drittel der Patienten in der Ciprofloxacin –
handelt. Unerwünschte Arzneimittelwirkun-
zweimal 4 mg / kg täglich oral verabreicht.
lität (Ciprofloxacin 7/124, Kontrollgruppe
auch in dieser Studie die Resistenzquoten
5/122) unterschied sich nicht signifikant
lungen Diarrhöen auf, in der Vergleichs-
Ehrlich-Gesellschaft eine Resistenzzunahme
werden, da schlechtere Ergebnisse bei ei-
Pneumokokken eingetreten, die sorgfältig
gramnegativen Erregern zu erwarten sind.
GIAMARELLOU, H. et al. Antimicrob. Agents Chemother. 2000; 44: 3264-3271
Aciclovir ?Antineoplastische Chemotherapeutika
von Pharmaka beeinträchtigen, indem siedie intestinale Mukosa schädigen. Eine
verminderte Resorption von Ciprofloxacin(CIPROBAY) wurde bei neutropenischen
richtet. In der vorliegenden Studie wurde
Die empirische intravenöse antibiotische
Therapie gilt als Standard für Fieberperi-
Bei neutropenischen Patienten (< 500 Gra-
rasche kalkulierte Antibiotikatherapie erfor-
penie für mindestens fünf bis acht Tage
biotika mit einem Aminoglykosid, z. B.
durchgeführt. In der vorliegenden Studie
Ciprofloxacin (CIPROBAY) bietet eine gute
lichen zwei- bis dreitägigen intravenösen
Aktivität gegen gramnegative Erreger und
clovir entweder oral oder als eine einstündige
auch gegen P. aeruginosa, bei parenteraler
eine orale Antibiotikagabe möglich ist.
und günstiger oraler Verfügbarkeit. Daher
gruppe mit Unterstützung des Herstellers
Granulozytenzahl weniger als 500/µl Blut
bei allen Probanden. Die Bioverfügbarkeit
des Aciclovir nach oraler Gabe lag ledig-
Leukämie, beziehungsweise solide Tumore.
Das mittlere Lebensalter der Kinder betrug
Applikation von Valaciclovir betrug diese
sechs Jahre. Alle Kinder erhielten zu Be-
70 %. Die interindividuelle Variation der
Jeweils mehr als 120 Patienten wurden von
Bioverfügbarkeit betrug fast 50 % nach der
Kontrollgruppe mit Ceftazidim (2 g alle 8 h)
Valaciclovir-Verabreichung. Die Resorption
des Wirkstoffs Aciclovir war dreifach höher
mit Ciprofloxacin (400 mg alle 8 h i.v. über
Handel). Eine Randomisierung erfolgte bei
zur endgültigen Dosis von 450 mg täglich
gesteigert. In der Gruppe 2 mit 25 Patien-
gesamte primäre Dosis von vier Standard-
beiträgt, wie Untersuchungen in Schweden
ohne Dosisaufbau komplett verabreicht.
In der Gruppe 1 trat keine hepatotoxische
wickelten sechs (24 %) der Patienten erneut
eine hepatotoxische Unverträglichkeit. Fünf
2. ERNST, M. E. und FRANCY, R. J. Ann. Pharmacother. 1998; 32:111-113
Antimicrob. Agents Chemother. 2000; 44: 207-209
Internat. J. Tuberc. Lung Dis. 2001; 5: 65-69
anpassung gebräuchlicher Antiinfektiva(Antibiotika, Virustatika u. a.) bei Patien-
zct-berlin.de kostenlos abrufbar. Wir be-
Bei einem 73-jährigen Mann auf einer In-
mühen uns, diese Seite kontinuierlich an
tensivstation entwickelte sich eine zuneh-
mende, ätiologisch unklare neurologische
des Patienten führte. Da sich trotz aller
finden ließ, vermuteten die behandelnden
Ärzte schließlich, dass die orale Therapie
der Tat war nach Absetzen des Präparates
vertragen, bei etwa 10-20 % der Patienten
– insbesondere bei Lebervorschädigung –
treten allerdings hepatotoxische Unverträg-
besteht aus den beiden Bestandteilen Sul-
hältnis 5 : 1 – sie hemmen unterschiedliche
namid auf. In einer prospektiven Studie aus
Schritte der Folsäuresynthese in Bakterien.
Istanbul bei 45 Patienten mit einer hepa-
parenteraler Behandlung kann es zu neuro-
prim können zu Interaktionen mit anderen
nen, Krampfanfällen oder Koma, kommen.
Die in dem geschilderten Fall beobachtete
Datenlage ist allerdings oft unbefriedigend:
Symptomatik unter oraler Therapie ist re-
lativ ungewöhnlich, zeigt aber, dass grund-
sätzlich auch bei Einnahme von Tabletten
heute üblichem Standard nicht vor. Zudem
den muss – vor allem wenn die Elimination
der Substanz durch eine renale Insuffizienz
präparat bei sehr unterschiedlichen Indi-
kationen auch in den Dosierungen variiert
und zunächst über drei Tage mit Strepto-
Zystitis oder sehr hohe parenteral verab-
Patienten mit Niereninsuffizienz eine Dosis-
und dieses alle drei Tage bis zur endgülti-
oder geringeren Werten wird eine Verlänge-
Bei den Angaben in der Tabelle sollte da-
rung des Dosierungsintervalls bei parente-
her beachtet werden, dass das Ausmaß der
zusätzlich begonnen und alle drei Tage bis
raler Therapie von 8 auf 12 bzw. 24 Stunden
werden, dass die Tabelle nicht die gesamten
tierten Wechselwirkungen wiedergibt, son-
(Antikoagulantien, Sulfonylharnstoffe etc.)
dern nur eine kleine Auswahl darstellt.
oder zur Wirkungsverstärkung der Sulfon-
eine erhebliche interindividuelle Variabili-
chen, die unter gleichzeitiger Therapie mit
Interaktionen zugrunde liegen, sind viel-
fältig und können hier nur kurz erwähnt
werden sie über verschiedene Stoffwechsel-
kann es, speziell bei älteren Patienten, zu
renal ausgeschieden. Auf all diesen Stufen
Leber führen. Erst kürzlich wurde aus New
York (USA) über eine 60-jährige Patientin
berichtet, bei der es in Folge einer gleich-zeitigen Einnahme von Cotrimoxazol und
Arch. Pathol. Lab. Med. 2000; 124:1800-1803
Interaktionen zwischen Cotrimoxazol (= Sulfamethoxazol / Trimethoprim) und anderen Medikamenten
+ = wahrscheinlich klinisch relevant; ++ = sicher klinisch relevant
Modifiziert nach „The Sanford Guide to Antimicrobial Therapy“ (2000), 30th Edition. Gilbert DN, Moellering Jr RC, Sande MA, eds. Antimicrobial Therapy, Inc., Vienna, VA, USA
rapie zu unterbrechen. In einer Studie an
15 Patienten mit einer inkompletten viralen
in-vitro-Assay konnte gezeigt werden, dass
virale Replikationskapazität aufwiesen.
randomisiert, um die Behandlung für zwölf
Patienten besteht ein häufiges Problem da-
setzten die Therapie fort. In der letzteren
bei Patienten mit persistenter HI-Virämie
rin, ob eine kontinuierliche antiretrovirale
ist eine antiretrovirale Therapie mit ei-
ion mit der offensichtlichen Existenz von
und virologischen Vorteil verbunden.
resistenten Viren sinnvoll ist. Die Risiken,
eine derartige antiretrovirale Therapie zu
unterbrechen, sind jedoch bisher nur wenig
analysiert worden. Gleichfalls können Sub-
0,84 log/ml zum Ende der Studie an. Inter-
verminderter replikativer Kapazität. Ein
stanzunverträglichkeiten vermehrt zu Über-
essanterweise traten in dieser Gruppe domi-
legungen führen, eine antiretrovirale The-
Imipenem-Überempfindlichkeit beianamnestischer PenicillinallergieInsbesondere bei neutropenischen Patien-ten stellen ß-Laktamantibiotika, wie Imi-penem/Cilastatin (ZIENAM) eine häufigverordnete Antibiotikagruppe dar.
Die Behandlung mit ß-Laktamen ist beianamnestischer Penicillinallergie proble-matisch. In vielen Fällen liegt jedoch keine
wirkliche Allergie vor und auch die Kreuz-sensibilisierung zwischen Imipenem und
Als Abonnent erhalten Sie sechs Ausgaben zum jährlichen Bezugspreis von
Penicillinen ist sicher nicht vollständig.
• DM 45,– ermäßigt für Studenten und Pensionäre
Daher wurden in einer retrospektiven Un-tersuchung die Akten von 63 Knochen-
Ja, ich möchte die „ZCT“ abonnieren!
mark – transplantierten Patienten mit an-amnestischer Penicillinallergie und Imipe-nembehandlung aus dem Zeitraum von
Bei diesen 63 Patienten traten in sechs Fäl-len allergische Reaktionen gegen Imipenem
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In einer älteren Arbeit wurden Hautteste
• per E-Mail an: redaktion@zct-berlin.de (schriftl. Widerruf innerhalb eines Monats möglich)
gegen Penicillin und Imipenem bei Patien-ten mit anamnestischer Penicillinallergie
durchgeführt. Die Hälfte dieser Patientenreagierte auf Penicillin, von diesen wieder-um hatte jeder zweite auch einen positiven
kenhaus in Österreich bestanden eine Leu-
Literatur belegen die potentielle Gefahr,
die im Hauttest nicht auf Penicillin reagier-
für C-reaktives Protein waren erhöht. Selbst
spitzen Holzstäbchen sind schon für Per-
ten, zeigte eine Unverträglichkeitsreaktion
intensive Diagnostik brachte jedoch keinen
schwerden. Am 10. Tag des stationären Auf-
gewesen. Der hier beschriebene Fall stimu-
lierte die Kollegen aus Österreich einen
Penicillinallergie in 25 % der Fälle eine
Überschrift “Is your food free of wood?”
wurde schließlich ein 5,8 cm langer Zahn-
stocher entfernt. Eine Narbe gab Hinweise
Fremdkörpers: sie verlief vom unteren Teil
Ähnliche Kasuistiken in der medzinischen
Nach anaphylaktischen Reaktionen aufß-Laktame verbietet sich eine Behand-lung mit Imipenem.
Kündigung der Abonnements jeweils drei Monate zumJahresende. Die gewählten Produktbezeichnungen sagen nichts über die
Z e i t s c h r i f t f ü r C h e m o t h e r a p i e
1980 Zeitschrift für Chemotherapie (H. Lode), Berlin.
Herausgeber: Prof. Dr. med. H. Lode, Mitherausgeber:
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J. Allergy Clin. Immunol. 1988; 82: 213-217
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auch nicht auszugsweise ohne schriftliche Einwilligungdes Copyright-Eigentümers auf irgendeine Weise und in
Redaktion: Prof. Dr. med. G. Höffken, Dresden, Prof.
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