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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS

Iterium® 1 mg - Tabletten
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG

1 Tablette enthält 1,544 mg Rilmenidindihydrogenphosphat, entsprechend 1 mg Rilmenidin.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung: 1 Tablette enthält 47 mg Lactose.
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM

Weiße, runde Tablette. Auf beiden Seiten der Tablette ist der Buchstabe “I“ eingraviert.
4.
KLINISCHE ANGABEN

4.1 Anwendungsgebiete
Iterium® 1 mg – Tabletten werden angewendet bei Erwachsenen.
Zur Behandlung einer leichten bis mittelschweren essentiellen Hypertonie, vorzugsweise in
Kombination mit anderen Antihypertonika.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Dosierung
Erwachsene
Die empfohlene Richtdosis beträgt 1 Tablette einmal täglich morgens.
Bei unzureichender Blutdruckeinstellung nach einmonatiger Therapie kann die Dosierung auf 2
Tabletten in zwei Gaben (morgens und abends jeweils 1 Tablette) erhöht werden.
Iterium® kann ohne Dosiskorrektur sowohl bei älteren Hypertonikern als auch bei Diabetikern
zur Behandlung eines gleichzeitig bestehenden Bluthochdrucks eingesetzt werden.

Kinder und Jugendliche
Es liegen keine Daten vor.

Bei Patienten mit Niereninsuffizienz:
Bei Niereninsuffizienz ist bei einer Kreatininclearance >15 ml/min keine Anpassung der
Dosierung erforderlich.
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
Die Tabletten sind zu den Mahlzeiten einzunehmen.

Absetzen der Behandlung
Iterium® ist stets ausschleichend abzusetzen. Obwohl bisher nach Absetzen der Rilmenidin-
Therapie kein überschießender Blutdruck (rebound) beobachtet wurde, sollte das Präparat nicht
abrupt abgesetzt werden.

4.3
Gegenanzeigen
Iterium® darf nicht angewendet werden: bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile, bei stark eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatininclearance <15 ml/min) , in Kombination mit Sultoprid (siehe Abschnitt 4.5)
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung

Bei Absetzen von Iterium® sollte die Dosis schrittweise reduziert werden, ein plötzliches
Abbrechen der Behandlung darf nicht erfolgen.
Wie bei jedem blutdrucksenkenden Wirkstoff, sollten Patienten mit kürzlich aufgetretenen
Gefäßerkrankungen (Schlaganfall oder Myokardinfarkt) während der Behandlung mit Iterium®
unter ständiger medizinischer Kontrolle sein.
Aufgrund der Möglichkeit einer orthostatischen Hypotonie, sollten vor allem ältere Patienten auf
das erhöhte Sturzrisiko hingewiesen werden.
Der Konsum von Alkohol während der Behandlung wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5
und 4.7).
Iterium® sollte generell nicht in Kombination mit β-Blockern, welche zur Behandlung von
Herzinsuffizienz eingesetzt werden (Bisoprolol, Carvedilol, Metoprolol), angewendet werden
(siehe Abschnitt 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen).
Aufgrund der enthaltenen Lactose sollte dieses Arzneimittel bei Patienten mit der seltenen
hereditären Galactose-Intoleranz, Glucose-Galactose-Malabsorption oder Lapp Lactase Mangel
nicht angewendet werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Kontraindizierte Kombinationen:
- Sultoprid: Erhöhtes Risiko ventrikulärer Arrhythmien, insbesondere auch Torsades de
Nicht empfohlene Kombinationen:
- Alkohol: Alkohol erhöht die sedative Wirkung dieser Substanzen. Eine beeinträchtigte
Wachsamkeit kann die aktive Teilnahme am Straßenverkehr oder das Bedienen von Maschinen gefährlich machen. Alkoholische Getränke und Medikamente, welche Alkohol enthalten, sollten vermieden werden. - Beta-Blocker bei Herzinsuffizienz (Bisoprolol, Carvedilol, Metoprolol): Die zentrale
Reduktion des Sympathikus Tonus und der vasodilatierende Effekt der zentral wirksamen Antihypertensiva kann bei Patienten mit Herzinsuffizienz, die eine Behandlung mit Beta- Blockern oder Vasodilatoren bekommen, schädlich sein. - Von einer Kombination mit MAO-Hemmern wird abgeraten.

Kombinationen, die besondere Vorsichtsmaßnahmen erfordern:

- Baclofen: Gesteigerter antihypertensiver Effekt; der Blutdruck muss beobachtet und die
Dosierung der antihypertensiven Substanzen, wenn notwendig angepasst werden. - Beta-Blocker: Deutliche Steigerung des Blutdrucks bei einem abrupten Absetzen der
Behandlung mit zentral wirkenden antihypertensiven Substanzen. Vermeiden Sie abruptes Unterbrechen der zentral wirksamen Antihypertensiva. Klinisches Monitoring ist notwendig. - Arzneien, die eine Torsade de pointes induzieren (außer Sultopride):
 Klasse Ia Antiarrhythmika (Quinidin, Hydroquinidin, Disopyramid)  Klasse III Antiarrhythmika (Amiodaron, Dofetilid, Ibutilid, Sotalol)  Bestimmte Neuroleptika: Phenothiazine (Chlorpromazin, Levomepromazin, Thioridazin), Benzamide (Amisulprid, Sulpride, Tiapride), Butyrophenone (Droperidol, Haloperidol), andere Neuroleptika (Pimozide)  Andere Arzneistoffe: Bepridil, Cisaprid, Diphemanil, Erythromycin intravenös, Halofantrin, Mizolastin, Moxifloxacin, Pentamidin, Spiramycin intravenös , Vincamin intravenös . Erhöhtes Risiko für ventrikuläre Arrhythmien, speziell Torsade de pointes. Klinisches und EKG Monitoring. - Da es bei gleichzeitiger Gabe von trizyklischen Antidepressiva zu einer teilweisen
Aufhebung der blutdrucksenkenden Wirksamkeit von Iterium® kommen kann, sollten diese Mittel nur mit Vorsicht zusammen angewendet werden.
Kombinationen, die berücksichtigt werden sollten:

- Alpha Blocker: Potentieller hypotensiver Effekt. Erhöhtes Risiko einer orthostatischen
- Amifostin: Erhöhter antihypertensiver Effekt.
- Corticosteroide, Tetracosactid (systemisch) (außer Hydrocortison, das bei Morbus
Addison als Ersatztherapie eingesetzt wird): Reduzierter antihypertensiver Effekt (Wasser/ Natrium Retention durch Corticosteroide) - Neuroleptika, Imipramin Antidepressiva: Erhöhter antihypertensiver Effekt und
Risiko für eine orthostatische Hypotonie (Kummulativer Effekt) - Andere zentralnervös dämpfende Substanzen: Morphin Derivate (Analgetika,
Antitussiva und Ersatztherapie), Benzodiazepine, Anxiolytika – andere als
Benzodiazepine, Hypnotika, Neuroleptika, sedative H1 Histamin Antagonisten,
sedative Antidepressiva (Amitriptylin, Doxepin, Mianserin, Mirtazapin,
Trimipramin), andere zentral wirksame Antihypertensiva, Baclofen, Thalidomid,
Pizotifen, Indoramin.
Erhöhte zentrale Depression. Eine beeinträchtigte Wachsamkeit
kann die aktive Teilnahme am Straßenverkehr oder das Bedienen von Maschinen
gefährlich machen.

4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit

Schwangerschaft
Es liegen keine Daten zur Behandlung mit Iterium® während der Schwangerschaft vor.
Tierexperimentelle Studien ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte
gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf eine Reproduktionstoxizität (siehe Abschnitt 5.3)
Aus Vorsichtsgründen soll eine Anwendung von Iterium® während der Schwangerschaft
vermieden werden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt ob Rilmenidin/Metaboliten in die Muttermilch übergehen.
Pharmakodynamische/toxikologische Daten aus Studien in Tieren haben die Ausscheidung von
Rilmenidin/Metaboliten in die Muttermilch gezeigt (Details siehe Abschnitt 5.3). Iterium® sollte
während der Stillzeit nicht eingenommen werden.
Fertilität
Reproduktionsstudien bei Ratten haben keinen Effekt von Rilmenidin auf die Fertilität gezeigt
(siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen

Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit,
Maschinen zu bedienen, durchgeführt. Da Benommenheit eine häufige schwere Nebenwirkung
darstellt, sollten Patienten auf eine mögliche Beeinträchtigung der Fahrtüchtigkeit oder der
Fähigkeit eine Maschine zu betätigen, hingewiesen werden.
4.8 Nebenwirkungen
In kontrollierten Studien mit der Dosierung von 1mg täglich wurde ein vergleichbares Auftreten von Nebenwirkungen wie unter Placebo beobachtet. In kontrollierten Vergleichsstudien von 2 mg Iterium® täglich versus Clonidin in einer Dosis von 0,15 bis 0,30 mg/ Tag oder Alphamethyldopa in einer Dosis von 500 bis 1000 mg/ Tag war das Auftreten von Nebenwirkungen signifikant geringer als unter Clonidin oder Alphamethyldopa. Die Nebenwirkungen werden nach folgenden Häufigkeiten unten aufgeführt: sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100 bis <1/10); gelegentlich (≥1/1.000 bis <1/100); selten (≥1/10.000 bis <1/1.000); sehr selten (<1/10.000), nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Herzerkrankungen Häufig: Palpitationen Erkrankungen des Nervensystems Häufig: Benommenheit, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums Selten: Kurzatmigkeit Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Häufig: Gastralgie, Mundtrockenheit, Diarrhoea, Verstopfung Selten: Übelkeit Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes Häufig: Pruritus, Rash Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen Häufig: Muskelkrämpfe Gefäßerkrankungen: Häufig: kalte Extremitäten, Ödeme Gelegentlich: Hitzewallungen, orthostatische Hypotonie Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort: Häufig: Asthenie, Müdigkeit nach Anstrengung Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse: Häufig: Sexuelle Dysfunktion Psychiatrische Erkrankungen Häufig: Angst, Depression, Schlaflosigkeit Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer
Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
ÖSTERREICH
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9 Überdosierung
Es wurden keine Fälle von Überdosierung beobachtet. Als Symptome sind im Fall einer
Überdosierung ausgeprägte Hypotonie und eingeschränktes Reaktionsvermögen zu erwarten.
Zusätzlich zu einer Magenspülung wird die Behandlung mit Sympathikomimetika empfohlen.
Die Dialysierbarkeit von Rilmenidin ist gering.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN

5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Imidazolin-Rezeptoragonisten, ATC-Code: C02AC06
Wirkmechanismus
Iterium®, ein Oxazolin mit blutdrucksenkenden Eigenschaften, bindet selektiv an
Imidazolinrezeptoren (I1) in den vasomotorischen bulbären Zentren und in der Peripherie, vor
allem im Bereich der Niere. Die Bindung von Rilmenidin an die Imidazolinrezeptoren (I1)
hemmt die Sympathikusaktivität sowohl in den bulbären Zentren als auch in der Peripherie und
führt zu einer Blutdrucksenkung. Iterium® hat an verschiedenen normotonen und hypertensiven
Tiermodellen eine dosisabhängige blutdrucksenkende Wirkung gezeigt. Dies konnte auch bei
menschlichen Hypertonikern bestätigt werden.
Pharmakodynamische Wirkungen
Iterium® bewirkt dosisabhängig eine Senkung der systolischen und diastolischen Blutdruckwerte
(RRsyst. bzw. RRdiast.), sowohl im Liegen als auch im Stehen. In therapeutischen Dosierungen,
also 1 mg als einmal tägliche Gabe oder 2 mg als zwei tägliche Gaben, konnte im Rahmen von
Doppelblindstudien gegenüber Placebo bzw. Referenzsubstanzen die blutdrucksenkende
Wirksamkeit von Iterium® bei leichter bis mittelschwerer Hypertonie belegt werden. Diese
Ergebnisse konnten in Langzeitstudien ohne Wirkungsverlust bestätigt werden.
Klinische Wirksamkeit und Sicherheit
In therapeutischer Dosierung führt Iterium® weder zu einer Beeinträchtigung der Herzfunktion
noch zu einer Wasser- und Natriumretention und verhält sich darüber hinaus stoffwechselneutral:
Iterium® ist auch noch 24 h nach Verabreichung signifikant blutdrucksenkend wirksam, wobei
der periphere Gesamtwiderstand erniedrigt, das Herzminutenvolumen hingegen unverändert ist.
Ebenfalls unbeeinflusst bleiben die Kontraktionskraft und die elektrophysiologischen
Eigenschaften des Herzens.
Iterium® führt zu keiner Beeinträchtigung der physiologischen Anpassung der Herzfrequenz bei
Belastung.
Unter Iterium® bleiben renaler Blutfluss, glomeruläre Filtrationsrate und Filtratfraktion
unbeeinflusst.
Iterium® hat keinen Einfluss auf die Blutzuckerregulation, auch nicht bei insulinpflichtigen und
nicht insulinpflichtigen Diabetikern. Auch hinsichtlich des Lipidstoffwechsels verhält sich
Iterium® stoffwechselneutral.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften

Resorption:
Die Resorption erfolgt
- rasch, d.h. die Cmax von 3,5 ng/ml wird innerhalb von 1,5-2 h nach einmaliger Gabe von 1 - vollständig, d.h. die absolute Bioverfügbarkeit beträgt 100% (kein First-pass-Effekt in - zuverlässig, d.h. die interindividuelle Streubarkeit ist gering und die gleichzeitige Nahrungsaufnahme hat keinen Einfluss auf die bioverfügbare Substanzmenge. In den empfohlenen Dosierungen weist die Resorptionsrate keine Schwankungen auf. Verteilung: Rilmenidin wird zu weniger als 10% an Plasmaproteine gebunden. Das Verteilungsvolumen beträgt 5 l/kg. Biotransformation: Rilmenidin wird zu einem sehr geringen Prozentsatz verstoffwechselt. Metaboliten werden in Spuren im Urin wiedergefunden. Sie entstehen durch Hydrolyse oder Oxidation des Oxazolinrings und sind pharmakologisch inaktiv. Elimination: Rilmenidin wird vorwiegend renal eliminiert. So werden 65% einer verabreichten Dosis in unveränderter Form im Urin wiedergefunden. Die renale Clearance macht zwei Drittel der Gesamtclearance aus. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 8 h. Sie ist dosisunabhängig und ändert sich auch bei wiederholter Verabreichung nicht. Die pharmakologische Wirkdauer ist hingegen länger. Bei Hypertonikern konnte unter einer Dosierung von 1 mg/Tag selbst 24 h nach der letzten Gabe eine signifikante Blutdrucksenkung nachgewiesen werden. Bei wiederholter Verabreichung wird der Steady-State ab dem dritten Tag erreicht. Im Rahmen
einer über 10 Tage durchgeführten Studie wurden gleichbleibende Plasmakonzentrationen
gemessen.
Durch regelmäßige Plasmabestimmungen bei Hypertonikern, die zwei Jahre lang mit Iterium®
behandelt wurden, konnte die Langzeitkonstanz der Rilmenidinkonzentration im Plasma belegt
werden.
Bei älteren Patienten wurde im Rahmen pharmakokinetischer Untersuchungen mit Probanden ab
70 Jahren eine Eliminationshalbwertszeit von 13 ±1 h ermittelt.
Bei leberinsuffizienten Patienten beträgt die Eliminationshalbwertszeit 12 ± 1 h.
Niereninsuffizienz:
Da die Ausscheidung von Rilmenidin im Wesentlichen renal erfolgt, wird bei
niereninsuffizienten Patienten eine entsprechend der Verminderung der Kreatininclearance
verlangsamte Elimination der Substanz beobachtet. Bei Patienten mit stark eingeschränkter
Nierenfunktion (Kreatininclearance <15 ml/min) liegt die Eliminationshalbwertszeit bei ca. 35 h.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Die Untersuchung der akuten Toxizität des Wirkstoffs Rilmenidin ergab eine orale LD50 an
Mäusen von 375 mg/kg und an Ratten von 280 mg/kg. Chronische Toxizitätsstudien an Ratten
über 26, 78 und 125 Wochen und Affen über 52 Wochen mit täglichen Dosen von 0,2 bis 50
mg/kg per os, d.h. mit 6 bis 1500 mal höheren Dosen als die beim Menschen therapeutisch
eingesetzten, ergaben, dass der „no adverse effect dose level“ (NOAEL) bei 1 mg/kg lag, das ist
70 mal mehr als die therapeutische Einzeldosis.
Untersuchungen über die Rilmenidinwirkung auf die Fertilität, die Reproduktion sowie das peri-
und postnatale Verhalten von jungen Ratten ergaben keine Hinweise auf Schäden durch weit
überhöhte Dosen (2,5 bis 5 mg/kg oral). Rilmenidin war weder embryotoxisch noch teratogen in
Dosen, die bis zu 250 mal höher als die therapeutischen waren.
Rilmenidin zeigte im Ames-Test mit zwei der sieben Prüfstämme von Salmonella typhimurum
positive Testergebnisse. In vier weiteren in-vitro Testsystemen (Genmutationstest an Hefe- und
Säugetierzellen sowie Nachweis von Chromosomenaberrationen und DNA-Repairvorgängen in
Säugetierzellen) sowie in zwei in-vivo Tests (zum Nachweis von Chromosomenanomalien in
Säugetierzellen) waren alle Ergebnisse negativ. Daraus kann geschlossen werden, dass
Rilmenidin an Säugetierzellen weder in-vitro noch in-vivo mutagen oder klastogen wirkt und für
den Menschen kein gentoxisches Risiko besteht. Studien zur Kanzerogenität ergaben, dass
Rilmenidin keine kanzerogene Wirkung hat.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN

6.1 Liste der sonstigen Bestandteile

Laktose, Zellulose, Paraffin, Natriumcarboxy-methylstärke, Siliziumdioxid, Magnesiumstearat,
Talkum, weißes Bienenwachs.
6.2 Inkompatibilitäten

Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
2 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind bezüglich der Temperatur keine besonderen Lagerungsbedingungen
erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Polyamid-Al-PVC-Blisterstreifen mit aufgeschweißtem (Heißklebefilm) Alu-Folien-Durch-
drückrücken in einer Faltschachtel.
Packungen zu 30 Stück.

6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung

Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den nationalen
Anforderungen zu beseitigen.
7.
INHABER DER ZULASSUNG

SERVIER AUSTRIA GMBH
Mariahilferstraße 20/5
1070 Wien
Tel.: 01/524 39 99
Fax.: 01/524 39 99 9
office@at.netgrs.com
8.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER
ZULASSUNG


Datum der Erteilung der Zulassung: 12.10.2000
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 18.02.2014
10. STAND DER INFORMATION
02/2014

11. REZEPTPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT

Rezept- und apothekenpflichtig

Source: http://www.servier.at/sites/default/files/spc-pil/FI-Iterium_Februar-2014.pdf

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