FACHINFORMATION (Zusammenfassung der Produkteigenschaften)
1. BEZEICHNUNG Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung 2. ZUSAMMENSETZUNG (arzneilich wirksame Bestandteile nach Art und Menge)
Natriumchlorid 6,00
ca. 278 mosmol/l pH: 5,0 – 7,0 Hilfsstoffe siehe Pkt. 6.1 3. DARREICHUNGSFORM Infusionslösung Klare Lösung, frei von sichtbaren Partikeln. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung dient - zur Wiederherstellung des extrazellulären Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichtes oder dem Ersatz bei extrazellulärem Flüssigkeitsverlust bei ausreichend isotonischen Elektrolytkonzentrationen - zum kurzfristigen Volumenersatz (allein oder in Kombination mit Kolloiden) im Fall einer Hypovolämie oder Hypotonie - zur Regulierung oder Aufrechterhaltung des metabolischen Azidose-Gleichgewichtes und/oder zur Behandlung einer mittelgradigen metabolischen Azidose (außer bei Lactazidose) 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung Erwachsene, ältere Patienten und Kinder Die Dosierung richtet sich nach Alter, Gewicht, klinischem und biologischem (Säure-Basen- Haushalt) Zustand des Patienten sowie gleichzeitig vorgenommenen Behandlungen. Empfohlene Dosierung:
Die Menge von Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung, die zur Wiederherstellung eines normalen Blutvolumens benötigt wird, beträgt das Drei- bis Fünffache des verlorenen Blutvolumens. Die empfohlene Dosierung ist: - für Erwachsene: 500 ml bis 3 Liter/24 h - Säuglinge und Kinder: 20 ml bis 100 ml/kg/24h Administrationsrate: Die Infusionsrate beträgt bei Erwachsenen in der Regel 40 ml/kg/24h. Bei pädiatrischen Patienten beträgt die Infusionsrate im Durchschnitt 5 ml/kg/h, richtet sich jedoch nach dem Alter: 6-8 ml/kg/h bei Säuglingen, 4-6 ml/kg/h bei Kleinkindern und 2- 4 ml/kg/h bei Schulkindern. Bei Kindern mit Verbrennungen beträgt die Dosis innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Verbrennung ca. 3,4 ml/kg pro % verbrannter Körperoberfläche und innerhalb der folgenden 24 Stunden ca. 6,3 ml/kg pro % verbrannter Körperoberfläche. Kinder mit schweren Kopfverletzungen erhalten eine Dosis von durchschnittlich 2850 ml/m2. Die Infusionsrate und das Gesamtvolumen kann in der Chirurgie im Bedarfsfall höher sein. Achtung: - Säuglinge und Kleinkinder: Alter zwischen 28 Tagen und 23 Monaten (ein Kleinkind ist ein Kind, das gehen kann) - Kinder und Schulkinder: Alter zwischen 2 Jahren und 11 Jahren Anwendung: Intravenöse Infusion unter Verwendung eines sterilen und nicht pyrogenen Verabreichungssets. 4.3 Gegenanzeigen Die Lösung ist kontraindiziert bei Patienten mit extrazellulärer Hyperhydratation oder Hypervolämie schwerer Niereninsuffizienz (mit Oligurie/Anurie) dekompensierter Herzinsuffizienz Hyperkaliämie Hypernatriämie Hypercalcämie Hyperchlorämie Metabolischer Alkalose schwerer metabolischer Azidose Lactazidose schwerer hepatozellulärer Insuffizienz oder gestörtem Lactat-Metabolismus allgemeinen Ödemen und aszitischer Zirrhose gleichzeitiger Digitalistherapie (siehe Punkt 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Mitteln“ ) 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Infusionen mit hohen Volumina sind bei Patienten mit Herz- oder Lungeninsuffizienz unter besonderer Überwachung zu verabreichen. Der klinische Zustand des Patienten und die Laborparameter (Elektrolyte im Blut und Urin sowie der Säuren-Basen-Haushalt) müssen während der Verabreichung überwacht werden.
Der Plasma-Kaliumspiegel von Patienten mit dem Risiko einer Hyperkaliämie muß besonders sorgfältig überwacht werden . Lösungen, die Natriumchlorid enthalten, mit Vorsicht anwenden bei Patienten mit Hypertonie, Herzinsuffizienz, peripherem Ödem oder Lungenödem, eingeschränkter Nierenfunktion, Präeklampsie, Aldosteronismus oder anderen Erkrankungen, die mit Natriumretention in Zusammenhang stehen (siehe auch 4.5 „Wechselwirkungen mit anderen Mitteln“). Lösungen, die Kaliumsalze enthalten, mit Vorsicht anwenden bei Patienten mit Herzerkrankungen oder prädisponierenden Faktoren zur Hyperkaliämie, wie etwa renaler oder adrenokortikoider Insuffizienz sowie akuter Dehydratation. Gleiches gilt für Patienten, bei denen etwa als Folge schwerer Verbrennungen, eine beträchtliche Gewebezerstörung vorliegt. Obwohl die Kaliumkonzentration von Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung annähernd der Kaliumkonzentration im Plasma entspricht, zeigt die Lösung bei Patienten mit schwerem Kaliummangel keine ausreichende Wirkung und eignet sich deshalb nicht für die Behandlung von Kaliummangel. Calciumchlorid ist ein Reizstoff, daher sollte man bei der intravenösen Injektion vorsichtig vorgehen, um einer Extravasation vorzubeugen, eine intramuskuläre Injektion sollte vermieden werden. Lösungen, die Calciumsalze enthalten, mit Vorsicht anwenden bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder Krankheiten wie etwa Sarkoidose, die mit erhöhten Vitamin-D-Konzentrationen in Zusammenhang stehen. Lösungen, die Calciumsalze enthalten, nicht anwenden bei Patienten mit Calciumsteinen oder Patienten, deren Anamnese Nierensteine aufweist. Im Fall einer gleichzeitig verabreichten Bluttransfusion und aufgrund des enthaltenen Calciums darf die Ringerlactat Lösung nicht über dasselbe Infusionssystem verabreicht werden, da es sonst zu Blutgerinnseln kommen kann. Aufgrund der enthaltenen Lactat-Ionen kann die Infusion der Ringerlactat Lösung metabolische Alkalosen verursachen. Die Ringerlactat Lösung wirkt möglicherweise bei Patienten mit Leberinsuffizienz nicht alkalisierend, da der Lactat-Metabolismus gestört sein kann. Die Lactat enthaltende Lösung sollte Neugeborenen, die jünger als 3 Monate sind, mit besonderer Vorsicht verabreicht werden. Bei langfristiger parenteraler Behandlung eine angemessene Nährstoffversorgung des Patienten sicherstellen. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Mitteln Wechselwirkungen in Zusammenhang mit Natrium: - Kortikoide/Steroide und Carbenoxolon, die mit Natrium- und Wasserretention (mit Ödemen und Hypertonie) in Zusammenhang stehen. Wechselwirkungen in Zusammenhang mit Kalium: - Kaliumsparende Diuretika (Amilorid, Spironolacton, Triamteren, allein oder in Verbindung), - Hemmstoffe des Angiotensin-converting Enzyms (ACE-Hemmer) und folglich auch Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten,
- Tacrolismus, Cyclosporin, die die Kaliumkonzentration im Plasma erhöhen und möglicherweise zu einer potentiellen lebensbedrohlichen Hyperkaliämie führen, insbesonders bei Vorliegen eines Nierenversagens, wobei es zu einer Erhöhung der hyperkalämischen Wirkung kommt. Wechselwirkungen in Zusammenhang mit Calcium: - die Wirkung von Digitalisglykosiden (herztonisch) wird durch Calcium verstärkt und kann zu ernsten oder lebensbedrohlichen Herzarrythmien führen, - Thiazid-Diuretika oder Vitamin D - gleichzeitig mit Calcium verabreicht – können zu einer Hypercalciämie führen, - bei Bisphosphonaten, Fluoriden, einigen Fluorochinolonen und Tetrazyklinen wird deren Absorption (geringere Verfügbarkeit) bei gleichzeitiger Gabe von Calciumsalzen reduziert. Wechselwirkungen in Zusammenhang mit Lactat (das zu Bicarbonat metabolisiert wird) - die renale Clearance von säurehaltigen Arzneimitteln wie Salicylaten, Barbituraten und Lithium wird durch die Alkalisierung des Urins durch Bicarbonat, einem Produkt des Lactat- Stoffwechsels, erhöht. - die Halbwertszeit von basischen Arzneimitteln, insbesonders von Sympathomimetika (Ephedrin, Pseudoephedrin) und Stimulanzien (z.B. Dexamfetaminsulfat, Fenfluramin hydrochlorid) wird verlängert (langsamste Elimination). 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung kann während der Schwangerschaft und Stillzeit – solange das Elektrolyt- und Flüssigkeitsgleichgewicht gegeben ist – als sicheres Arzneimittel verabreicht werden. Es wird daran erinnert, dass Calcium placentagängig ist und in die Muttermilch übergeht. Weiters sind bei Verwendung von Arzneimittelzusätzen, die Merkmale des jeweiligen Arzneimittels und seine Anwendung während Schwangerschaft und Stillzeit zu berücksichtigen. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Keine bekannt. 4.8 Nebenwirkungen Nach Verabreichung von Ringerlactat Lösung wurden folgende Nebenwirkungen berichtet: Sehr häufig: Allergische Reaktionen oder anaphylaktische/anaphylaktoide Symptome wie lokalisierte oder generalisierte Urticaria, Hautausschläge, Hautrötungen und Juckreiz/Pruritus; Hautschwellungen, faziale und/oder laryngeale Ödeme (Quinke-Ödem). Schwellungen in der Nase, Husten, Niesen, Bronchospasmus und/oder Atembeschwerden. Häufig: Engegefühl in der Brust, Brustschmerzen, mit Tachykardie oder Bradykardie Bei etwa 10% der Patienten, die mit Ringerlactat behandelt wurden, trat Juckreiz auf.
Hyperhydratation und Herzinsuffizienz sind bei Patienten mit Herzstörungen oder Lungenödem sehr häufig. Über Störungen im Elektrolythaushalt wurde auch sehr oft berichtet. Laktatinfusionen rufen häufig Angstgefühle hervor, und in einigen Fällen wurden Panikattacken beobachtet. Krampfanfälle können durch eine durch Laktat hervorgerufene Alkalose ausgelöst werden, dies ist aber eher unüblich. Nebenwirkungen können auch in Zusammenhang mit der Verabreichungstechnik stehen. Dazu zählen Fieber, Infektion an der Einstichstelle, lokale Schmerzen oder Reaktionen, Venenreizung, Venenthrombose oder von der Einstichstelle ausgehende Phlebitis, Extravasation und Hypervolämie. Nebenwirkungen können auch in Zusammenhang mit Arzneimittelzusätzen stehen. Die Wahrscheinlichkeit anderer Nebenwirkungen hängt dabei von der Art des verwendeten Zusatzes ab. Bei Auftreten von Nebenwirkungen muß die Infusion abgesetzt werden. 4.9 Überdosierung Überdosierung oder zu schnelle Verabreichung können, besonders bei Patienten mit gestörter renaler Natriumausscheidung, zu einem Wasser- und Natriumüberangebot führen, wobei Ödeme auftreten können. In diesem Fall könnte eine Dialyse notwendig sein. Übermäßige Verabreichung von Kalium kann, insbesondere bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion, zur Entwicklung einer Hyperkaliämie führen. Zu den Symptomen zählen Parästhesie der Extremitäten, Muskelschwäche, Lähmung, Arrhythmien, kardialer Block, Asystolie und geistige Verwirrung. Übermäßige Verabreichung von Calciumsalzen kann zu Hypercalcämie führen. Zu den möglichen Symptomen der Hypercalcämie zählen Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung, Bauchschmerzen, Muskelschwäche, Verwirrtheit, Polydipsie, Polyurie, Nephrocalcinose, Nierensteine sowie, in schweren Fällen, Arrhythmien und Koma. Eine zu rasche intravenöse Injektion von Calciumsalzen kann ebenfalls zu vielen Symptomen der Hypercalcämie und darüber hinaus zu Kalkgeschmack, Hitzegefühl und peripherer Vasodilatation führen. Eine leichte asymptomatische Hypercalcämie lässt sich in der Regel beheben, indem die Infusion von Calcium und anderen zur Hypercalcämie beitragenden Arzneimitteln, wie etwa Vitamin D, abgebrochen wird. Bei schwerer Hypercalcämie ist eine unverzügliche Behandlung (z. B. mit Schleifendiuretika, Hämodialyse, Calcitonin, Bisphosphonaten oder Trinatriumedetat) erforderlich. Übermäßige Verabreichung von Natriumlactat kann, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, zu Hypokaliämie und metabolischer Alkalose führen. Zu den möglichen Symptomen zählen Stimmungsschwankungen, Müdigkeit, Atemnot, Muskelschwäche und Arrhythmien. Insbesondere bei hypocalcämischen Patienten können sich Muskelhypertonie, Muskelzucken und Tetanie entwickeln. Die Behandlung einer metabolischen Alkalose, die mit einer Bicarbonat-Überdosierung in Zusammenhang steht, besteht im Wesentlichen aus einer geeigneten Korrektur des Flüssigkeits- und des
Elektrolythaushaltes. Die Substitution von Calcium, Chlorid und Kalium kann von besonderer Wichtigkeit sein. Steht die Überdosierung in Zusammenhang mit dem Arzneimittel, das der infundierten Lösung hinzugefügt wurde, hängen die Zeichen und Symptome der Überinfusion von der Art des verwendeten Zusatzes ab. Bei einer versehentlichen Überinfusion muss die Behandlung abgebrochen und der Patient auf Zeichen und Symptome beobachtet werden, die für das verabreichte Arzneimittel typisch sind. Gegebenenfalls sind geeignete Maßnahmen gegen diese Symptome sowie unterstützende Maßnahmen einzuleiten. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe (ATC-Code): B05BB01 “Elektrolyte” Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung ist eine isotone Elektrolytlösung. Die Bestandteile von Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung und deren Konzentrationen entsprechen den Plasma-Bestandteilen und - Konzentrationen. Die pharmakologischen Eigenschaften von Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung entsprechen den Eigenschaften ihrer Bestandteile (Natrium, Kalium, Calcium, Chlorid und Laktat). Die Wirkung von Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung besteht in erster Linie in der Ausdehnung des extrazellulären Kompartiments, einschließlich der interstitiellen und der intravaskulären Flüssigkeit. Lactat wird hauptsächlich in der Leber zu Bicarbonat metabolisiert und wirkt alkalisierend auf das Plasma. Bei gesunden freiwilligen Probanden, die Ringerlactat Infusionslösung erhielten, standen Änderungen des zentralvenösen Drucks mit einer Sekretion atrialer natriuretischer Peptide in Zusammenhang. Bei gesunden freiwilligen Probanden hat die Ringerlactat Lösung die Serumosmolalität verringert und den pH-Wert des Blutes gesteigert. Die Zeit bis zum ersten Urinieren war kürzer als bei normaler Kochsalzlösung. Bei Patienten in der Aortenchirurgie, die Ringer Laktat Lösung erhalten, zeigen sich keine wesentlichen Änderungen der Konzentrationen von Glucagon, Norepinephrin, Epinephrin, Blutzucker und Insulin. Wird der Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung ein Arzneimittel zugesetzt, hängt die allgemeine Pharmakodynamik der Lösung von der Art des verwendeten Zusatzes ab. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung entsprechen den Eigenschaften der in ihr enthaltenen Ionen (Natrium, Kalium, Calcium und Chlorid).
Bei normalen, hämodynamisch stabilen Erwachsenen wird die zirkulierende Laktat- Konzentration durch die Infusion von Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung nicht erhöht. Die Pharmakokinetik von D-Laktat und L-Laktat ist vergleichbar. Das Laktat in Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung wird sowohl durch Oxidation als auch durch Gluconeogenese, hauptsächlich in der Leber, verstoffwechselt. Durch beide Prozesse entsteht innerhalb von 1-2 Stunden Bicarbonat. Wird der Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung ein Arzneimittel zugesetzt, hängt die allgemeine Pharmakokinetik der Lösung von der Art des verwendeten Zusatzes ab. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Präklinische Daten zur Sicherheit von Ringerlactat Lösung bei Tieren sind nicht relevant, da ihre Bestandteile physiologische Körperbestandteile im tierischen und menschlichen Plasma sind. Toxische Effekte sind nicht unter den Bedingungen der klinischen Verabreichung zu erwarten. Die Sicherheit von potentiellen Zusätzen sollte ebenfalls bedacht werden. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Hilfsstoffe Wasser für Injektionszwecke. 6.2 Inkompatibilitäten Wie bei allen Parenterallösungen muss vor dem Hinzufügen von Zusätzen deren Kompatibilität mit der Lösung im Viaflo-Beutel ermittelt werden. Es liegt in der Verantwortung des Arztes, zu überprüfen, ob sich ein Arzneimittelzusatz mit der Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung verträgt. Ist dies nicht der Fall, kommt es eventuell zu einer Farbveränderung und/oder Ausfällung, unlöslichen Komplexen oder Kristallisierung. Unbedingt die Fach- oder Gebrauchsinformation des Arzneimittelzusatzes beachten. Vor dem Hinzufügen eines Arzneimittels sicherstellen, dass dieses in Wasser beim pH-Wert (5,0 – 7,0) der Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung löslich und stabil ist. Wird der Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung ein kompatibles Arzneimittel zugesetzt, die Lösung unverzüglich verabreichen. Zur Orientierung einige Arzneimittel, die inkompatibel mit Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung sind (keine vollständige Liste):
Arzneimittel, die inkompatibel mit Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung sind:
- Aminocapronsäure (Amicar) - Amphotericin B - Metaraminol tatrat (Aramine) - Cefamandol - Cortison acetat (Cortone acetate) - Diethylstilbestrol - Etamivan (Emivan) - Ethylalkohol - Phosphat- und Carbonatlösungen - Oxatetracyclin (Terramycin) - Thiopental-Natrium - Versenat-Dinatrium
Arzneimittel, die teilweise inkompatibel mit Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung sind:
- Tetracyclin (Achromycin) 12 Stunden lang stabil - Ampicillin-Natrium
(Konzentration von 2-3 % 4 Stunden lang stabil) (Konzentrationen > 3 % müssen innerhalb von 1 Stunde verabreicht werden)
- Minocyclin (Minocin) 12 Stunden lang stabil - Doxycycline (Vibramycin) 6 Stunden lang stabil
Keine Zusätze verwenden, bei denen eine Inkompatibilität bekannt ist. 6.3 Dauer der Haltbarkeit Haltbarkeit in der Originalverpackung: 3 Jahre beim 1000 ml Beutel und 2 Jahre beim 250 ml und beim 500 ml Beutel Haltbarkeit nach dem Öffnen:
Vor der Anwendung muss die chemische und physikalische Stabilität jedes Arzneimittelzusatzes beim pH-Wert der Ringerlactat nach Hartmann “Baxter” Viaflo – Infusionslösung im Viaflo-Beutel ermittelt werden. Aus mikrobiologischen Gründen muss das verdünnte Produkt sofort verwendet werden, es sei denn der Zusatz wurde unter kontrollierten und validierten aseptischen Bedingungen hinzugefügt. Wird es nicht sofort verwendet, liegen die Lagerungsdauer und die Lagerungsbedingungen im Verantwortungsbereich des Anwenders. 6.4 Besondere Lagerungshinweise Keine besonderen Anforderungen an die Lagerung. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses Die unter der Bezeichnung „Viaflo“ bekannten Beutel bestehen aus einem koextrudiertem Polyolefin/Polyamid-Kunststoff (PL 2442). Die Beutel enthalten entweder 250 ml, 500 ml oder 1000 ml. Eine Kunststoff-Umverpackung aus Polyamid/Polypropylen umgibt die Beutel und schützt sie vor Beschädigung. Der Karton enthält:
6.6 Hinweise für die Handhabung Nur verwenden, wenn die Lösung klar ist, keine sichtbaren Partikel aufweist und der Beutel unversehrt ist. Nach Anschließen des Infusionssets sofort verabreichen. Den Beutel erst unmittelbar vor Gebrauch aus der Umverpackung entnehmen. Der innere Beutel gewährleistet die Sterilität des Produkts. Nicht mehrere Kunststoffbeutel miteinander verbinden. Sind mehrere Beutel miteinander verbunden, besteht die Gefahr einer Luftembolie durch Lufteinschlüsse im Primärbeutel, die aspiriert werden können, bevor der Inhalt des Sekundärbeutels vollständig verabreicht ist. Die Lösung unter aseptischen Bedingungen mit einem sterilen Infusionssystem verabreichen. Das Infusionssystem mit der Lösung spülen, damit keine Luft eindringt. Zusätze können der Lösung vor oder während der Infusion durch den Zuspritzanschluss hinzugefügt werden. Bei Verwendung von Zusätzen vor der parenteralen Verabreichung sicherstellen, dass die Isotonie gewährleistet ist. Zusätze sind unter aseptischen Bedingungen sorgfältig zuzumischen. Lösungen mit Zusätzen sofort anwenden und nicht lagern. Beim Zumischen anderer Arzneimittel oder durch eine falsche Verabreichungstechnik können Pyrogene in den Kreislauf gelangen und Fieber hervorrufen. Wenn Nebenwirkungen auftreten, die Infusion sofort abbrechen. Nur zur einmaligen Entnahme. Restmengen verwerfen. Angebrochene Beutel nicht erneut anschließen.
1. Öffnen
a. Den Viaflo-Beutel erst unmittelbar vor Gebrauch aus der Umverpackung nehmen. b. Den Innenbeutel fest zusammendrücken und so die Unversehrtheit des Beutels überprüfen.
Sind undichte Stellen vorhanden, die Lösung verwerfen, da die Sterilität nicht mehr gewährleistet ist.
c. Prüfen, ob die Lösung klar ist und keine Partikel aufweist. Wenn sie trübe ist oder Partikel
Für die Herstellung und Verabreichung der Lösung sterile Materialien verwenden.
a. Den Beutel an der Ausstanzung aufhängen. b. Die Kunststoff-Schutzkappe vom Verabreichungsanschluss an der Unterseite des
- Den kleineren Flügel am Anschluss mit einer Hand fassen, - mit der anderen Hand den größeren Flügel an der Schutzkappe fassen und
c. Die Infusion unter aseptischer Arbeitsweise vorbereiten. d. Das Infusionsbesteck anschließen. Bitte die vollständige Gebrauchsanweisung des
Infusionsbestecks zum Anschließen und Spülen des Infusionsbestecks sowie zum Verabreichen der Lösung beachten.
3. Verfahren zur Injektion von Arzneimittelzusätzen Vorsicht! Zusätze können inkompatibel sein. Hinzufügen von Arzneimitteln vor der Verabreichung
a. Den Zuspritzanschluss desinfizieren. b. Mit einer Spritze mit 19-G- oder 22-G-Nadel den wiederverschließbaren
Zuspritzanschluss punktieren und den Zusatz injizieren.
c. Die Lösung und das Arzneimittel gründlich mischen. Für Arzneimittel hoher Dichte wie
beispielsweise Kaliumchlorid die Zuspritzanschlüsse senkrecht halten, leicht daran klopfen und die Lösung erneut mischen.
Achtung: Beutel mit Arzneimittelzusätzen nicht aufbewahren.
Hinzufügen von Arzneimitteln während der Verabreichung a. Die Klemme am Set schließen. b. Den Zuspritzanschluss desinfizieren. c. Mit einer Spritze mit 19-G- oder 22-G-Nadel den wiederverschließbaren Zuspritzanschluss
d. Den Beutel vom Infusionsständer nehmen und/oder in eine senkrechte Position bringen. e. Beide Anschlüsse durch leichtes Klopfen entlüften, während der Beutel in einer
f. Die Lösung und das Arzneimittel gründlich mischen. g. Den Beutel wieder in die Ausgangsstellung bringen, die Klemme wieder öffnen und die
7. NAME ODER FIRMA UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Baxter Vertriebs GmbH., Wien 8. ZULASSUNGSNUMMER
9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
10. STAND DER INFORMATION Jänner 2003 11. VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT Rezept- und apothekenpflichtig
Easy-to-install wireless liquid level alarm system with auto-reset and battery backup features. The Tank Alert® ABW alarm system features a battery operated wireless transmitter that is placed in a tank (up to 150 feet away from the indoor alarm). When the high water alarm float switch activates, the transmitter sends a signal and sounds the indoor alarm warning of a potentially thre