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Institut für Psychosomatik
Leitung: Prim. Dr. med. Olaf Rossiwall Klinische Psychologin: MMaga. Annemarie Pleininger
Newsletter – März 2009
Biofeedback in der Migränebehandlung
Kopfschmerzen gehören neben Rückenschmerzen zu den häufigsten Schmerzbildern. Zwischen30 bis 70 Prozent beträgt die Prävalenz in der Bevölkerung Mitteleuropas. Für ungefähr 15Prozent der Betroffenen stellen die Kopfschmerzen einen erheblichen Leidensdruck dar. In dermodernen Medizin werden 165 Formen von Kopfschmerz unterschieden. Circa 90 Prozent allerKopfschmerzen gehen auf zwei Kopfschmerzarten zurück: den Spannungskopfschmerz und dieMigräne. Der Spannungskopfschmerz tritt fast doppelt so häufig auf wie die Migräne. VielePatientInnen leiden unter beiden Kopfschmerzarten gleichzeitig. Aber in derSchmerzcharakteristik unterscheiden sich Migräne und Spannungskopfschmerz sehr deutlich voneinander: Prim. Dr. Olaf Rossiwall, Leiter des Instituts für Psychosomatik/EMCO-Klinik, über dieErscheinungsform von Migräne: „Ein Migräneanfall kann ganz unterschiedlich häufig auftretenund vier bis 72 Stunden andauern. Der Schmerz ist meist einseitig, selten beidseitig und ist meistschwer pochend oder hämmernd. Begleitsymptome der Migräne sind: Übelkeit, Erbrechen, Lärm-und Lichtempfindlichkeit, Sehstörungen und bei der „Migraine accompagnee“ auchvorübergehende Lähmungserscheinungen. Immer ist die Tagesaktivität erheblich beeinträchtigt.
Die Beschwerden werden durch körperliche Aktivität meist verstärkt. Daher hilft Ruhe undReizabschirmung.“ Migräne entsteht durch ein multifaktorielles Krankheitsgeschehen, bei dem genetische,biochemische, zentralnervöse, vaskuläre und psychologische Faktoren in individuellunterschiedlicher Ausprägung eine Rolle spielen. Ein Serotonin abhängiger Prozess an denBlutgefässen des Gehirns bewirkt, dass ein einmal ausgelöster Anfall nahezu ununterbrechbarseinen Lauf nimmt. Als gesichert gilt, dass Migräneattacken durch Alkohol, bestimmteNahrungsmittel, Schlafmangel, Stress und erhöhtem Leistungsanspruch ausgelöst werdenkönnen und um die Menstruation herum häufiger vorkommen.
Schon während der letzten 30 Jahre wurde ein Biofeedback-Training speziell fürMigränepatienten entwickelt: das so genannte Vasokonstriktionstraining, welches gezielt an denkrankmachenden physiologischen Vorgängen während eines Migräneanfalls ansetzt und hocheffektiv ist. Prim. Dr. Olaf Rossiwall meint dazu: „Circa 60 Prozent der PatientInnen können durchdieses Training ohne Einsatz von Medikamenten ihre Kopfschmerzen um mindestens 50 Prozentreduzieren.“ Was ist Biofeedback-Training? Biofeedback ist eine psycho-physische Behandlungsmethode,verwendet also das Zusammenspiel zwischen Psyche und Körper als Basis für die Therapie. DieReaktionen des Körpers auf psychische Faktoren werden durch Sensoren gemessen und aufeinem Bildschirm sofort sichtbar gemacht. Nur durch Rückmeldung ist Lernen möglich. Die„Deutsche Kopfschmerz- und Migränegesellschaft“ bezeichnet Biofeedback als die erfolgreichste,nichtmedikamentöse Kopfschmerzbehandlung. Ebenso erkennt die „ÖsterreichischeSchmerzgesellschaft“ Biofeedback als sehr wirksam an. Biofeedback hat den Vorteil, dass derPatient selbstständig trainiert, Kontrolle über relevante Körperprozesse zu erlangen, wobei diedurchschnittliche Behandlungsdauer erstaunlich gering ist: meist genügen 10 bis 15 Sitzungen.
Bei der Migränebehandlung hat das Biofeedbacktraining das Ziel, die „vaskuläre Kompetenz“ derPatientIn zu steigern. Hier wird trainiert, die Durchblutung im Kopfbereich zu steuern. DurchMessung der Durchblutung an der A. temporalis superfiscialis (Schläfenarterie) mit einem  MMaga. Annemarie Pleininger und Prim. Dr. Olaf Rossiwall „Vasosensor“ ist es möglich, der PatientIn genau rückzumelden, wann sich die Durchblutung inRichtung Vasokonstriktion ändert. Ziel ist also, bewusst und kontrolliert eine Vasokonstriktion imKopfgefäßsystem herbeizuführen und somit die starke Vasodiliatation, die beim Migräneanfall mitden Schmerzen einhergeht, zu verringern. Die PatientInnen verfügen nach der Behandlung somitüber eine Fertigkeit, die Symptome zu kontrollieren: Die PatientInnen können den Migräneanfallim Frühstadium (Aura) verhindern oder sogar kupieren. Zumindest lässt sich die Anfallhäufigkeitreduzieren.
Es zeigte sich, dass die PatientInnen beim Vasokonstriktionstraining eine physiologischeVeränderung durch das Training erreichen: Die Pulsamplitude, also die Stärke der Durchblutungin den auslösenden Arterien verringerte sich signifikant während der Biofeedbacktherapie (8Sitzungen). Weiters zeigten die Untersuchungen von Weinkirn (1995), dass dasVasokonstriktionstraining eine signifikante Reduktion der Schmerzintensität und -häufigkeitbewirkt und auch der medikamentösen Therapie signifikant überlegen ist. Die Biofeedbackgruppeerhielt 10 Sitzungen mit Vasokonstriktionstraining zu je 34 Minuten, die Medikamentengruppeerhielt eine Therapie mit Propranolol und Flunarizin als Vorbeugung gegen Migräneanfälle.
Eine Metaanalyse von Hermann und Kollegen (1995) zeigte, dass Biofeedbackbehandlung beider kindlichen Migräne gegenüber anderen Behandlungsverfahren (pharmakologische z. B.
Serotonin-Antagonisten; psychologische und behavouristische Therapien) deutlich überlegen ist.
Eine Schmerzreduktion von mindestens 50 Prozent erreichen nach einigen Autoren (z. B. Gerber1986, Schwartz 2003) etwa 60 Prozent der PatientInnen während einer Biofeedbackbehandlung.
Die Biofeedbacktherapie nutzt die im Menschen vorhandenen Fähigkeiten, über psychischeFaktoren Einfluss auf die Schmerzwahrnehmung zu erlangen. Diese Therapiemethode ist vorallem bei chronischen Schmerzen geeignet, bei denen die psychische Verfassung derPatientInnen eine große Rolle spielt. Die vielfältigen, positiven Effekte von Biofeedback, wieanhaltende Schmerzreduktion, Verbesserung der Selbstkompetenz und verbesserteInterozeption machen sie zu einer Methode der Wahl bei chronischen SchmerzpatientInnen.
Prim. Dr. Olaf Rossiwall: „Am Institut für Psychosomatik setzen wir Biofeedbacktraining imstationären Klinikaufenthalt als Standardmethode zur chronischen Schmerzbehandlung,insbesondere zur Migränebehandlung, ein. Ebenso besteht die Möglichkeit einer weiterführendenoder einer singulären ambulanten Migränebehandlung mit Biofeedback.“ Ausblick/Veranstaltungen April 2009
Newsletter – April 2009: Viel Lärm um mich. Alltagsstress kann für viele von uns zum
Dauerstress werden.
17. März 2009, 19:00 Uhr: Vortrag „Schmerz lass nach!“ Prim. Dr. Olaf Rossiwall, SN-Saal
Karolingerstraße, 5020 Salzburg.
Privatärztliche Schmerzambulanz – Leitung Prim. Dr. Olaf Rossiwall
Neu!!! Ambulantes und stationäres Angebot von Psychodiagnostik sowie
Gedächtnistraining mittels RehaCom.

Jeden Donnerstag 18:00 bis 19:30 Uhr Trainingsprogramm „Schmerz lass nach“ -
mentale Schmerztherapie, Inst. Psychosomatik EMCO-Privatklinik – Anmeldung
erforderlich

Kontakt: Institut für Psychosomatik, EMCO-Privatklinik;
Martin-Hell-Straße7-11; 5422 Bad Dürrnberg; www.emco-klinik.at
Leitung: Prim. Dr. Olaf Rossiwall
MMaga. Annemarie Pleininger; Tel: 0676/6396902
E-Mail: anemarie.pleininger@emco-klinik.at oder office@diepsychologin.info  MMaga. Annemarie Pleininger und Prim. Dr. Olaf Rossiwall

Source: http://www.emco-klinik.at/news/psychosomatik/newsletter09-03.pdf

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WHAT ARE THE POSSIBLE FUTURE DEVELOPMENTS OF ALZHEIMER’S DISEASE RESEARCH? SANJID SERAJ Abstract Alzheimer’s disease (AD) is mainly caused by tangles and plaques in the brain. AD research since the late 1970s has developed from discovering the gene ApoE4 in the 1990s to possible drugs today and the importance of AD research in terms of economic and medical costs in the UK. Prev

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Première partie : Apports théoriques Description, diagnostic, pathologie, étiologie, prises en charges Intervention de Me Pauchet Prise en charge des enfants dits instables ou hyperactifs en psychomotricité : Intervention de Me GOBERT, psychomotricienne au CMPP de Denain : Conseils repris et intégrés dans le travail de recherche mené dans la deuxième partie. Deuxième part

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