Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)
Bei glatten Zangenextraktionen von Unter-
• schweren Störungen des Reizbildungs-
kiefer-Prämolaren im nicht entzündlichen
Stadium kann auf die Mandibularanästhesie
(z. B. AV-Block II. und III. Grades, ausge-
verzichtet werden, da eine Terminalanästhe-
sie von 1,7 ml pro Zahn in der Regel genügt.
• akuter dekompensierter Herzinsuffizienz
Falls danach noch keine volle Wirkung ein-
tritt, ist zunächst eine vestibuläre Nachinjek-
tion von 1 – 1,7 ml zu setzen. Erst wenn auchdann eine vollständige Betäubung ausbleibt,
ist die sonst übliche Mandibularanästhesie
Ultracain D-S und Ultracain D-S forte nicht
Für Kavitätenpräparationen und Kronen-
– Patienten mit paroxysmaler Tachykardie,
stumpfbeschleifungen — mit Ausnahme der
– Patienten mit hochfrequenter absoluter
Unterkiefer-Molaren — sind je nach Umfang
1 ml Injektionslösung enthält 40 mg Articain-
und Dauer der Behandlung 0,5 – 1,7 ml Ultra-
– Patienten mit grünem Star (Kammereng-
cain D-S pro Zahn vestibulär angezeigt.
– Patienten, die nicht-kardioselektive Beta-
Bei chirurgischen Eingriffen ist Ultracain D-S
forte je nach Schwere und Länge des Ein-
Erwachsene können im Laufe einer Behand-
1 ml Injektionslösung enthält 40 mg Articain-
lung bis zu 7 mg Ultracain (Articain) pro kg
Körpergewicht erhalten. Unter Aspirations-
– Anästhesien im Endstrombereich.
(entspr. 12,5 ml Injektionslösung) gut vertra-
Sonstige Bestandteile siehe unter 6.1.
Die intravenöse Anwendung ist kontraindi-ziert.
Wird Ultracain D-S oder Ultracain D-S fortebei Kindern angewendet, ist die Injektions-
menge individuell unter Berücksichtigung
von Alter und Gewicht des Kindes zu dosie-
ren, wobei eine Maximaldosis von 7 mg Arti-
Ultracain D-S und Ultracain D-S forte dürfennicht bei Personen mit einer Allergie oder
cain pro kg Körpergewicht nicht überschrit-ten werden sollte.
Überempfindlichkeit gegen Sulfit sowie bei
Bei älteren Patienten wie auch bei Patienten
Routineeingriffe wie komplikationslose Ein-
zel- und Reihenextraktionen, Kavitäten- und
störungen können erhöhte Plasmaspiegel
können Ultracain D-S und Ultracain D-S forte
von Articain auftreten. Bei diesen Patienten
akute allergische Reaktionen mit anaphylak-tischen Symptomen, wie Bronchialspasmus,
dass die Mindestmenge für eine ausreichen-
Eingriffe, die eine stärkere Ischämie erfor-
de Anästhesietiefe zu verwenden ist.
Patienten, bei denen eine so genannte Para-
gruppenallergie besteht, dürfen Ultracain
• pulpenchirurgische Eingriffe (Amputation
Ultracain D-S und Ultracain D-S forte sind
D-S und Ultracain D-S forte nur in den para-
zur Anwendung in der Mundhöhle bestimmt.
benfreien Zylinderampullen (1,7 ml) und Am-
• Extraktion desmodontitischer bzw. fraktu-
pullen (2 ml) erhalten. [Die Zubereitungen in
Um eine intravasale Injektion zu vermeiden,
den Mehrfachentnahmeflaschen (20 ml) ent-
• länger dauernde chirurgische Eingriffe,
ist vor der Injektion grundsätzlich ein Aspira-
halten das Konservierungsmittel Methyl-4-
tionstest in zwei Ebenen — d. h. Drehung
Ultracain D-S und Ultracain D-S forte dürfen
von Zylinderampullen die Injektionsspritzen
Für die komplikationslose Zangenextraktion
von Oberkieferzähnen im nicht entzündli-
Optimale Sicherheit vor Glasbruch und ein-
chen Stadium genügt meist ein vestibuläres
– schweren Nieren- oder Leberfunktions-
Depot von 1,7 ml pro Zahn. In Einzelfällen
dung von geeigneten Spritzengestellen (Infil-
– Injektion in ein entzündetes (infiziertes)
1 – 1,7 ml erforderlich sein, um eine komplet-
ject K vario; intraligamentäre Anästhesie:
te Anästhesie zu erreichen. Auf die schmerz-
Ultraject ) gewährleistet. Beschädigte Zylin-
hafte palatinale Injektion kann in den meisten
Bei Patienten mit Herz- und Gefäßerkrankun-
derampullen dürfen nicht für die Injektion
gen (z. B. Herzinsuffizienz, koronare Herz-
krankheit, Angina pectoris, nach einem Herz-
Zur Verhütung von Infektionen (z. B. Hepati-
infarkt, Herzrhythmusstörungen, Bluthoch-
Naht indiziert ist, genügt ein palatinales De-
tisübertragung) sind für das Aufziehen der
druck), mit Durchblutungsstörungen des Ge-
Lösung stets frische, sterile Spritzen und Ka-
hirns, nach einem Schlaganfall, mit chroni-
Bei Reihenextraktionen benachbarter Zähne
lässt sich in den meisten Fällen die Zahl der
tes mellitus oder schweren Angstzuständen
sollte die Verwendung von Ultracain D-S mit
Ultracain D-S und Ultracain D-S forte dürfen
0,006 mg/ml (1 : 200.000) erwogen werden.
1 Ultracain D-S steht für Ultracain D-S 1:200.000 1,7 ml, Ul-
• Überempfindlichkeit gegen Articain und
tracain D-S 1:200.000 2 ml und Ultracain D-S 1:200.000
Es sollte so lange keine Nahrung aufgenom-
2 Ultracain D-S forte steht für Ultracain D-S forte 1:100.000
men werden, bis die Lokalanästhesie abge-
1,7 ml, Ultracain D-S forte 1:100.000 2 ml und Ultracain D-S
Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)
eingeschränkt sein können. Dadurch kann
die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Stra-
nicht ausschließbare Risiken jedes zahnärzt-
lichen Eingriffs auftreten, bedingt durch die
Die blutdrucksteigernde Wirkung von Vaso-
oder z. B. zum Arbeiten ohne sicheren Halt
anatomischen Verhältnisse im Injektionsge-
beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärk-
biet oder durch fehlerhafte Injektionstechnik.
mimetika (wie z. B. Epinephrin) kann durch
tem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
trizyklische Antidepressiva oder MAO-Hem-
mer verstärkt werden. Beobachtungen die-
Dosisabhängig (besonders bei zu hoher Do-
sierung oder bei versehentlicher intravasaler
1 : 25.000 Norepinephrin und 1 : 80.000 Epi-
Unruhe, Angst, Verwirrtsein, Hyperpnoe, Ta-
Injektion) können zentralnervöse Störungen
nephrin als Vasokonstringens beschrieben.
chykardie, Blutdruckanstieg mit Rötung des
auftreten, z. B. Benommenheit bis zum Be-
Die Konzentration von Epinephrin liegt bei
Gesichts, Übelkeit, Erbrechen, Tremor, Zu-
wusstseinsverlust, Atemstörungen bis zum
Ultracain D-S mit 1 : 200.000 und bei Ultra-
ckungen, tonisch-klonische Krämpfe.
cain D-S forte mit 1 : 100.000 wesentlich
ckungen bis zu generalisierten Krämpfen,
niedriger. Dennoch sollte an die Möglichkeit
einer solchen Interferenz gedacht werden.
Sprechfähigkeit, Bewusstlosigkeit, Muskel-
Während oder kurz nach der Injektion von
Epinephrin kann die Insulinfreisetzung im
erschlaffung, Vasomotorenlähmung (Schwä-
che, Blässe), Dyspnoe, Tod durch Atemläh-
(Flimmern vor den Augen, Blindheit, Doppel-
Bestimmte Inhalationsnarkotika, wie Halo-
than, können das Herz für Katecholamine
Es können leichtere Kreislaufstörungen auf-
sensibilisieren und daher Arrhythmien nach
Blutdruckabfall, Zyanose, Herzstillstand.
treten wie Blutdruckabfall, Tachykardie oder
auch Bradykardie. Der Einsatz von Lokalan-
ästhetika kann jedoch auch zu Schock und
Treten erste Nebenwirkungs- oder Intoxika-
Es ist zu beachten, dass unter Behandlung
tionszeichen wie z. B. Schwindelgefühl, mo-
Unverträglichkeitsreaktionen (allergischer
z. B. Heparin oder Acetylsalicylsäure) eine
rend der Injektion auf, so ist sie abzubrechen
oder pseudoallergischer Natur) können auf-
und der Patient in Horizontallage zu bringen.
treten. Diese können sich äußern als ödema-
der Lokalanästhesie zu ernsthaften Blutun-
gen führen kann und auch die Blutungsnei-
Injektionsstelle oder unabhängig von der In-
jektionsstelle als Rötung, Juckreiz, Konjunkti-
Es empfiehlt sich, eine Infusion — auch bei
Zur gleichzeitigen Verwendung nicht-kardio-
vitis, Rhinitis, Gesichtsschwellung (Quincke-
tomen — anzulegen, schon um einen intra-
venösen Injektionsweg offen zu halten.
mit Globusgefühl und Schluckbeschwerden,
Bei Atemstörungen sollte je nach Schwere-
Urtikaria und Atemnot bis hin zum anaphy-
grad mit Verabreichung von Sauerstoff, ge-
gebenenfalls ,,Atemspende‘‘ (z. B. Mund-zu-
schaft liegen keine ausreichenden Untersu-
bation und kontrollierter Beatmung reagiert
dungssicherheit vor. In der Schwangerschaft
sulfit kann es im Einzelfall, insbesondere bei
sollten Ultracain D-S und Ultracain D-S forte
Bronchialasthmatikern, zu Überempfindlich-
nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwä-
keitsreaktionen kommen, die sich als Erbre-
Krämpfe sind mit intravenöser Injektion eines
chen, Durchfall, keuchende Atmung, akuter
Asthmaanfall, Bewusstseinsstörungen oder
Mittels (z. B. Suxamethoniumchlorid, Diaze-
pam) aufhebbar. Daneben empfiehlt es sich,
nephrin ist Ultracain D-S (1:200.000) zu be-
künstlich zu beatmen (Sauerstoff-Zufuhr).
Bei Verwendung von Mehrfachentnahmefla-schen kann es auch zu allergischen Reaktio-
Blutdruckabfall, Tachykardie oder Bradykar-
die sind häufig allein durch Horizontallage-
rung oder leichte Kopftieflagerung kompen-
Häufig treten Kopfschmerzen auf, die vermut-
dung treten in der Muttermilch keine klinisch
lich auf den Epinephrin-Anteil zurückzufüh-
relevanten Mengen der Wirkstoffe auf. Eine
ren sind. Andere durch Epinephrin bedingte
Unterbrechung des Stillens erscheint daher
Schock — gleich welcher Genese — sind
nach Abbruch der Injektion folgende Sofort-
musstörungen, Blutdruckanstieg) treten bei
– Horizontal- bzw. Kopf-Tieflagerung und
1 : 200.000 (0,5 mg/100 ml) bzw. 1 : 100.000
(1,0 mg/100 ml) nur in Einzelfällen auf. Beigesunden Erwachsenen bewirkten zwei Zy-
Der Zahnarzt entscheidet, wann nach einem
linderampullen Ultracain D-S — intraoral
– Anlegen einer intravenösen Infusion (Voll-
Eingriff der Patient wieder aktiv am Straßen-
submukös injiziert — keine Veränderung
des systolischen oder diastolischen Blut-
– i.v.-Applikation von Glukokortikoiden (z. B.
nen darf. Erwartungsangst und Operations-
drucks und praktisch keine Veränderung der
250 – 1000 mg Prednisolon oder die äqui-
Leistungsfähigkeit führen, während die Lo-
kalanästhesie mit Ultracain D-S oder Ultra-
In Einzelfällen können durch versehentliche
– Volumensubstitution (evtl. zusätzlich Plas-
cain D-S forte in entsprechenden Tests kei-
intravasale Injektion ischämische Zonen im
ne feststellbare Abweichung von der norma-
Injektionsbereich bis hin zu Gewebsnekro-
sen entstehen (s. auch Abschnitt 4.2).
Unabhängig davon ist zu bedenken, dass im
Nervenläsionen (z. B. Facialisparese) sowie
nephrin (Adrenalin) i.v. gegeben. Nach Ver-
dünnen von 1 ml einer handelsüblichen Epi-
kungen (siehe Abschnitt 4.8) die Konzentra-
nephrin-Lösung 1 : 1.000 auf 10 ml oder un-
tionsfähigkeit und das Reaktionsvermögen
sichtsbereich sind keine articainspezifischen
Fachinformation (Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels/SPC)
1 : 10.000 wird zunächst davon 0,25 – 1 ml
In Embryotoxizitätsstudien mit Articain wur-
(= 0,025 – 0,1 mg Epinephrin) unter Puls-
de bei Tagesdosen bis zu 20 mg/kg (Ratte)
und Blutdruckkontrolle langsam injiziert (ca-
und 12,5 mg/kg (Kaninchen) i.v. weder eine
ve: Herzrhythmusstörungen!). Als intrave-
gesteigerte fötale Sterberate noch Missbil-
nephrin) nicht überschritten werden. Bei wei-
produktionstoxizität bei Ratte und Mensch.
terem Bedarf soll Epinephrin mit der Infu-
Es gibt Hinweise auf congenitale Missbil-
dungen und Beeinträchtigung der utero-pla-
schwindigkeit einstellen nach Pulsfrequenz
kamenten, aber nicht mit nicht-kardioselekti-
Max. 0,5 mg Natriummetabisulfit (Ph.Eur.)
ven Betablockern wie z. B. Propranolol (sie-
(entspr. max. 0,34 mg SO ), Natriumchlorid,
he Abschnitt 4.3), behandelt werden. Sauer-
stoffzufuhr und Kreislaufkontrolle sind auf alle
Hypertonie gegebenenfalls mit peripher ge-
schen enthält zusätzlich 1 mg Methyl-4-hy-
fäßerweiternden Mitteln behandelt werden.
droxybenzoat (Ph.Eur.) (Paraben) pro ml alsKonservierungsmittel.
Ultracain D-S 1:200.000 1,7 ml und Ultra-
ästhetika vom Säureamidtyp mit gefäßveren-
Ultracain D-S und Ultracain D-S forte sind
Lokalanästhetika vom Säureamidtyp zur Ter-
minal- und Leitungsanästhesie in der Zahn-
heilkunde. Sie entfalten eine rasch eintreten-
de Wirkung (Latenzzeit 1 – 3 Minuten) mitstarkem analgetischem Effekt bei guter Ge-
webeverträglichkeit. Die eingriffsreife Anäs-
thesiedauer beträgt bei Ultracain D-S ca.
45 Minuten, bei Ultracain D-S forte ca. 75 Mi-
sollen sachgerecht gelagert und innerhalbvon 2 Tagen aufgebraucht werden. Der Zeit-
Als Wirkmechanismus des Articains wird die
punkt der Erstentnahme ist auf dem Etikett
sern durch eine Blockade spannungsab-hängiger Na+-Kanäle an der Zellmembran
Die Lösung muss klar und farblos sein. Bei
Farbtönung oder Trübung ist das Arzneimit-tel nicht mehr zu verwenden.
Wegen seiner außerordentlich niedrigenEpinephrin-(Adrenalin-)Konzentration und
zugleich intensiven Wirkung ist Ultracain D-S
auch bei Patienten mit Herz- und Gefäßer-
Ultracain D-S 1:200.000 1,7 ml und Ultra-
Articain wird im Serum zu 95 % an Plasma-
köser Applikation beträgt die Eliminations-halbwertszeit 25,3
Esterasen. Articain wird anschließend renal
ausgeschieden, hauptsächlich als Articain-
Basierend auf den konventionellen Studien
zur Sicherheitspharmakologie, chronischen
Toxizität, Reproduktionstoxizität und zur Ge-notoxizität lassen die präklinischen Daten
kennen. In supratherapeutischen Dosen be-
sitzt Articain cardiodepressive Eigenschaf-
A lesson learnt: the rise and fall of Lariam and Halfannamed, and they were still referred to by their respectiveLariam (pharmacological name mefloquine) is an antimalariaWalter Reed experimental numbers: WR 142 490 and WRdrug discovered by the US Army shortly after the Vietnam171 669.1,4 Lariam and Halfan were the two main progenyWar, and subsequently marketed worldwide by F. of the WRAIR
Published: Simillimum Volume XIX Summer/Fall 2006 Although we know very well to individualize the remedy selection when treating a patient (i.e., treat the patient, not the disease), I have found that it can be easy to overlook this very principle in certain situations when selecting a remedy or determining the posology. I will illustrate this point with two case examples from my practi